Wolfgang Kronenbitter befürchtet eine Verzögerung des Weiterbaus der B 28. Foto: Hopp

Kreistagsmitglied Wolfgang Kronenbitter meldet sich zu Wort. Landkreis Calw kämpft gegen Abstufung.  

Kreis Freudenstadt - Der Landkreis Calw kämpft gegen die vom Bund geplante Abstufung der Bundesstraße 28 von Dornstetten über Altensteig und Nagold zur Landesstraße. Wolfgang Kronenbitter aus Horb befürchtet dadurch eine Verzögerung des Weiterbaus der neuen B 28.

Wolfgang Kronenbitter ist Kreistagsmitglied der Freien Wähler in Freudenstadt und Mitglied des Regionalverbands Nordschwarzwald. Bei der Stadt Horb ist er Fachbereichsleiter Recht und Ordnung und meldet sich zu diesem Thema zu Wort. Die B 28 sei im Bereich des Kreises Calw sehr gut ausgebaut und werde  auch nach einer Umstufung zur Landesstraße unverändert bestehen bleiben.

Im Kreis Freudenstadt dagegen münde die ausgebaute B 28a bei Grünmettstetten in eine Landesstraße, welche weder dem Verkehrsaufkommen noch der Netzfunktion als Verbindung zur Autobahn 81 gerecht werde. Solange Bund und Land den weiteren Ausbau dieser Strecke als B 28a von der Abstufung der bisherigen B 28 im Kreis Calw abhängig machten, bestehe sicherlich ein beträchtlicher Interessenkonflikt zwischen den Landkreisen Calw und Freudenstadt, betont Kronenbitter.

B 14 soll zur Landesstraße abgestuft werden

Der weitere Ausbau der bisherigen Landesstraße 370 zur B 28a mit der Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs beim "Seehaus" in Grünmettstetten werde vom Bund davon abhängig gemacht, dass die bisherige B 28  abgestuft wird. Nach Auffassung von Wolfgang Kronenbitter ist  zu befürchten, dass durch das Verhalten des Kreises Calw der weitere Ausbau der B 28a in Richtung Horb und zur Autobahn zumindest verzögert wird.

Dagegen müsse sich der Kreis Freudenstadt und eigentlich auch der Regionalverband Nordschwarzwald wehren, meint Wolfgang Kronenbitter, zumal diese überregional bedeutsame Straßenverbindung Straßburg – Freudenstadt – Horb zur Autobahn auch im Regionalplan höchste Priorität habe.  Der Argumentation des Landkreises Calw, dass eine Abstufung der B 28 für Standortentscheidungen von Unternehmen und für die Bevölkerung negative Auswirkungen im südlichen Kreis Calw hätte, kann Wolfgang Kronenbitter nicht folgen.

Er ist vielmehr der Auffassung, dass es sowohl den Unternehmen als auch der Bevölkerung völlig egal ist, ob sie auf einer gut ausgebauten Landesstraße oder Bundesstraße fahren. Entscheidend ist für Kronenbitter, dass ein funktionsgerechtes und ausgebautes Straßennetz vorhanden ist. Im Übrigen, so meint der Kreisrat, werde auch im östlichen Kreis Freudenstadt und im angrenzenden Kreis Rottweil die bisherige B 14 nach dem erfolgten Ausbau zur Landesstraße abgestuft.

Dagegen hätten sich bisher weder der Kreis Rottweil noch der Kreis Freudenstadt gewehrt oder rechtliche Schritte gegen die Abstufung angedroht. Auf diese Tatsache habe er in einer Sitzung des Verkehrsausschusses des Regionalverbands hingewiesen, so Kronenbitter.  Nach dem Streit über landkreisübergreifende Abstimmungen im Krankenhauswesen nehme nun der Kreis Calw wohl auch im Verkehrswesen keine Rücksicht auf Interessen des benachbarten Kreises.