Eine Reihe von Lehrerstellen im Landkreis Freudenstadt ist derzeit offen. Foto: AdobeStock_Foto_artfocus

Dazu 15 unbesetzte Lehrerstellen an Schulen im Kreis Freudenstadt. Wenig Lust auf mehr Arbeit bei selbem Gehalt.

Kreis Freudenstadt - An den Schulen im Landkreis Freudenstadt sind aktuell 15 Lehrer- und sieben Rektorenstellen unbesetzt.

Dies teilte das Büro des Landtagsabgeordneter Timm Kern (FDP) am Mittwoch mit. Es ist das Ergebnis von Kerns Anfrage an das Kultusministerium nach unbesetzten Lehrer- und Rektorenstellen.

Auch in diesem Jahr habe der Landtagsabgeordnete "viele Rückmeldungen über Unterrichtsausfall" an den Schulen im Landkreis Freudenstadt bekommen und deshalb beim Kultusministerium den Stand unbesetzter Stellen für das Schuljahr 2017/18 abgefragt.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) meldete in ihrer Antwort vier offene Stellen an Grund,- Haupt- und Werkrealschulen, eine an einer Gemeinschaftsschulen sechs an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sowie 4,8 an beruflichen Schulen. Alle Stellen für das laufende Schuljahr könne das Land hingegen an Realschulen und Gymnasien besetzen.

Der FDP-Bildungspolitiker kritisiert angesichts dieser Zahlen: "Für die Personalplanung des Kultusministeriums fehlt jede verlässliche Grundlage. Deshalb fordert die FDP-Landtagsfraktion seit Jahren, den tatsächlichen Bedarf an Lehrerstellen überhaupt erst einmal zu erheben." Leider liege der entsprechende Bericht des Rechnungshofs noch immer nicht vor. Das wäre seiner Ansicht nach nicht nur "eine wichtige Grundlage für zielführende Haushaltsberatungen", sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für eine dauerhafte Verbesserung der Unterrichtsversorgung an den Schulen.

Wenig Lust auf mehr Arbeit bei selbem Gehalt

Bei den Rektorenstellen legte die Anfrage offen, dass sieben Stellen im Bereich der Grund-, Haupt-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren nicht oder nur kommissarisch besetzt sind. "Kommissarisch besetzte Stellen bedeuten die doppelte Belastung für die betroffenen Schulleitungen. Der Handlungsbedarf zur Attraktivitätssteigerung von Schulleiterstellen ist ungebrochen groß", sagt Timm Kern.

Nach seiner Auffassung müssen Schulen die Möglichkeit erhalten, Verwaltungsassistenten anzustellen, um Lehrer und Schulleiter von den vielen administrativen Aufgaben zu entlasten und ihnen mehr Kapazitäten für ihre pädagogische Arbeit zu ermöglichen.

In den laufenden Haushaltsberatungen fordern die Freien Demokraten, die Mittel aus den nicht besetzten Lehrerstellen an den Schulen zu belassen. Auch die Bezahlung von Schulleiterstellen müsse nach Auffassung des Bildungsexperten in den Blick genommen werden. "Es wird sich kaum jemand dazu bereitfinden, erheblich mehr Verantwortung zu übernehmen, ohne dass dies in Relation zu seinem Gehalt steht", so Kern in seiner Pressemitteilung.