In allen Fällen wurde das Recycling-Material entfernt und ordnungsgemäß entsorgt. (Symbolbild) Foto: Prutschke

Landratsamt bestätigt drei Fälle, in denen unsortierter Bauschutt verwendet wurde. Material nicht krebserregend.

Kreis Freudenstadt - Wird in Waldwegen in großem Stil schadstoffbelasteter Bauschutt verbaut? Recherchen des SWR legen dies nahe. Demnach wurden in den vergangenen fünf Jahren über 40 Fälle bekannt, in denen teils stark mit krebserregenden Stoffen belastete Baustoffe in baden-württembergischen Wäldern landete. Neben den Landkreisen Lörrach, Konstanz, Tuttlingen, Rhein-Neckar, Emmendingen, Zollernalb, Ostalbkreis, Rottweil, Schwarzwald-Baar und Calw soll auch der Kreis Freudenstadt betroffen sein.

Das Landratsamt bestätigt den Fund von auffälligem Waldbaumaterial in den Jahren 2013 bis 2015. In insgesamt drei Fällen, so Pressesprecherin Sabine Eisele, sei in Waldwegen verbautes Recyclingmaterial beanstandet worden. Aufmerksam geworden sei man durch Hinweise von Anwohnern, beziehungsweise des Revierförsters. Betroffen seien der Gemeindewald in Eutingen-Rohrdorf sowie zwei Privatwälder in Waldachtal-Hörschweiler und Bad Rippoldsau-Schapbach.

In einem Punkt kann Eisele Entwarnung geben: Bei dem Material habe es sich lediglich um unsortierten Bauschutt gehandelt, der keine krebserregenden Bestandteile - etwa Asbest - enthalten habe. Das Material sei entfernt und ordnungsgemäß entsorgt worden.

Im Gegensatz zu Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Niedersachsen oder Hessen ist die Verwendung von Bauschutt für die Befestigung von Waldwegen in Baden-Württemberg grundsätzlich erlaubt. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Das Material darf keine Schadstoffe enthalten, es muss sortiert und aufbereitet werden. Recycling-Firmen bieten ihre Dienste bei Waldwegsanierungen teils kostenlos an. Umweltverbände kritisieren diese Praxis.