Der Pegel der Murg ist derzeit wieder sehr niedrig. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Landratsamt appelliert: Kein Wasser entnehmen. Bäche und Seen leiden unter Hitzewelle.

Kreis Freudenstadt - Die anhaltende Trockenheit macht Tieren und Pflanzen in den Bächen und Flüssen im Kreis Freudenstadt zu schaffen. Das Landratsamt appelliert, kein Wasser zu entnehmen.

Durch die fehlenden Niederschläge und die anhaltende Hitze sei der Wasserstand der Bäche und Seen im Landkreis stark zurückgegangen. Die geringe Wasserführung und steigende Wassertemperaturen führen zu einer großen Stresssituation für die gesamte Gewässerökologie, vom Fischbestand über die Kleinlebewesen bis zu den Pflanzen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts.

Stress für Tiere und Pflanzenwelt

Wenn die Flüsse nicht ausreichend Wasser führen, werde zudem die Selbstreinigungskraft des Gewässers gemindert. Vermehrter Algenwuchs und auch Schäden und Ausfälle für die Fischerei könnten die Folge sein. Um die Tier- und Pflanzenwelt in und an den Gewässern zu Zeiten extremer Trockenheit zu schützen, sei es besonders wichtig, diese nicht zusätzlich durch weitere Wasserentnahmen zu belasten.

Das Landratsamt Freudenstadt weist darauf hin, dass im Rahmen des "Gemeingebrauchs" laut Paragraf des 20 Wassergesetzes und Paragraf 25 des Wasserhaushaltsgesetzes lediglich das Schöpfen mit Handgefäßen jedermann gestattet ist. Wer mit mobilen Pumpen oder einem Fasswagen Bachwasser entnimmt, brauche dazu eine wasserrechtliche Erlaubnis des Landratsamts Freudenstadt.

Das Landratsamt Freudenstadt bittet aufgrund der anhaltenden Trockenheit, derartige Entnahmen zu unterlassen oder sich in Notfällen vorher mit dem Sachgebiet Wasserwirtschaft im Landratsamt abzustimmen. Sofern unbedingt notwendig, solle das Wasser für die Bewässerung von Gärten oder die Viehtränke aus der öffentlichen Wasserversorgung entnommen werden, um die Gewässer nicht noch mehr zu belasten.

Sollte die Trockenheit weiter anhalten und sich die Situation an den Gewässern weiter verschlechtern, werde das Landratsamt eine Einschränkung bis hin zu einem Verbot des Gemeingebrauchs an Flüssen und Bächen prüfen. Derartige Maßnahmen wurden im Landkreis Freudenstadt zuletzt 2003 und 2011 ergriffen. Selbst wenn es in den nächsten Tagen und Wochen anhaltend regnen sollte, werde die Natur lange Zeit benötigen, um den Rückstand aufzuholen und ihre Wasserreserven wieder aufzufüllen. Aktuelle Informationen zu den Wasserständen gibt es online.

Weitere Informationen: www.hvz.baden-württemberg.de