In der ehemaligen Villa Poppe ist das Kreisforstamt des Landkreises untergebracht. Durch die Einrichtung des Nationalparks gibt es einige strukturelle Veränderungen. Foto: Breitenreuter

18 Personen wechselten zum 1. Januar vom Kreisforstamt zum Nationalpark. Strukturen müssen sich einspielen.

Kreis Freudenstadt - Die Einrichtung des Nationalparks Schwarzwald bringt für das Kreisforstamt Freudenstadt etliche Veränderungen, mit deren Umsetzung bereits begonnen wurde.

Noch während die heißen Diskussionen um den Nationalpark in vollem Gange waren, wurde im Kreisforstamt in der Villa Poppe des Landratsamts Freudenstadt an einem Konzept zur Umstrukturierung gearbeitet. Denn eins war schon vor dem Beschluss des Nationalparkgesetzes klar: Personal aus dem Kreisforstamt wird Aufgaben im Nationalpark übernehmen. »Wir mussten uns auf was vorbereiten, von dem wir nicht wussten, ob es überhaupt kommt«, schildert der Leiter des Kreisforstamts, Forstdirektor Georg Jehle, die Situation.

Mitarbeiter des Kreisforstamts aus den Berufsgruppen Waldarbeiter, Verwaltungsangestellte und Beamte konnten sich für Tätigkeiten bei der Nationalparkverwaltung bewerben. Das Interesse war groß. 18 Personen wechselten zum 1. Januar vom Kreisforstamt zum Nationalpark. »Die Bewerberzahl war doppelt so groß«, erläutert Jehle.

Ihren Arbeitgeber tauschten zehn Waldarbeiter, zwei Verwaltungsangestellte für insgesamt 1,4 Stellen, fünf Beamte im gehobenen Dienst und einer im höheren Dienst. Mit diesen 18 Personen, so bemerkt Georg Jehle, sei auch deren kompletter Arbeitsumfang weggefallen, so dass keine einzige Stelle ersetzt werde.

Wege der Zusammenarbeit finden

Die Einrichtung des Nationalparks habe für das Kreisforstamt erhebliche Folgen, erläutert Jehle. Einige Forstreviere mussten neu geordnet werden. Besonders betroffen waren davon drei Reviere, die direkt an den Nationalpark grenzen, im Bereich Baiersbronn, Klosterreichenbach, Huzenbach und Schönmünzach. Dazu seien bereits im Vorfeld viele Gespräche geführt worden, betont Jehle. Die Wünsche einzelner Revierleiter habe man so weit wie möglich berücksichtigt. So ist in Zukunft Jürgen Müller der Leiter des Forstreviers Hirschkopf, Roland Möhrle ist für das Revier Ailwald zuständig und Patrick Kern für das Revier Reichenbach. Die Namen stimmen jedoch nicht mit den bisherigen Flächen überein, da sich auch die Grenzen der Reviere teilweise verschoben haben.

»Wir kriegen es hin, aber nicht problemlos«, schildert Forstamtsleiter Georg Jehle. Es werde mit Sicherheit ein Jahr dauern, bis sich alle neuen Strukturen eingespielt haben. Eine große Veränderung gab es auch in der Führungsebene des Kreisforstamts. Durch den Wechsel des bisherigen Gebietsleiters für Baiersbronn, Forstdirektor Jörg Ziegler, zum Nationalpark, habe er selbst dessen Tätigkeit übernommen, so Jehle. Unterstützt werde er dabei durch den Assistenten Simon Boden. Doch langfristig wolle man im höheren Dienst wieder einen eigenen Gebietsleiter für Baiersbronn etablieren. Mit dem Einzug eines Teils der Nationalparkverwaltung in die frühere Außenstelle des Kreisforstamts in Klosterreichenbach, wurde diese aufgelöst. Die zwei Personen habe man in der Zentrale des Kreisforstamts in Freudenstadt untergebracht, erläutert Jehle weiter.

Für den Leiter des Kreisforstamts geht es jetzt vor allem darum, neue Strukturen zu entwickeln und Lösungsstrategien aufzubauen, wo Berührungspunkte mit dem Nationalpark da sind. Dazu zählt auch das Borkenkäfermanagement.

»Ich richte den Blick nach vorne«, sagt Jehle. Egal wie die Meinungen zum Nationalpark seien, müssten das Kreisforstamt und die Nationalparkverwaltung Wege der Zusammenarbeit und Kommunikation finden. Da in der Nationalparkverwaltung mit Wolfgang Schlund und Thomas Waldenspuhl an der Spitze Menschen arbeiten, mit denen bisher bereits eine gute und enge Zusammenarbeit bestand, ist Jehle zuversichtlich, dass dies auch funktioniert.