Wieder Ärger um die Gelben Säcke? Bei der neuen Lieferung klagen Bürger über die minderwertige Qualität. Foto: Hopp

Bürger klagen über minderwertige Qualität. Landrat muss per Eilentscheidung Tonnen nachordern.

 Kreis Freudenstadt - Was für ein Müll mit dem Müll! Der Gelbe Sack taugt nichts, und dem Landkreis sind die Tonnen ausgegangen. Landrat Klaus Michael Rückert legte dem Technischen Ausschuss des Kreistags eine Eilentscheidung vor, die er im Januar getroffen hatte. Damals hatte er Bio-Tonnen für rund 7200 Euro, Mülltonnen für rund 10.300 Euro und Papiertonnen für etwa 24.400 Euro gekauft.

Was war da los? Eugen Heizmann vom Abfallwirtschaftsbetrieb: "Wir hatten schlicht keine Tonnen mehr. Weil mehrere Vereine kein Altpapier mehr sammeln und viele Kunden zum Jahreswechsel kleinere Behälter bestellen, war unser Pool aufgebraucht."

Hintergrund: Seit dem 1. Januar 2013 ist der kreiseigene Betrieb wieder für die Beschaffung der Müllbehälter zuständig. Der bisherige Entsorger hatte seine Tonnen dem Kreis überlassen. Doch die wurden im Laufe von zwei Jahren alle vergeben oder gingen kaputt. Kreisrat Kurt Kirschenmann (SPD) brachte noch einen neuen Ärger auf den Tisch: "Ich habe hier einen neuen Gelben Sack. Es gibt nicht mal einen Schlitz, um das schwarze Band herauszuziehen. Und jedes Joghurtbecherle schlitzt ihn auf."

Der erste Landesbeamte Klaus-Ulrich Röber: "Damit haben wir nichts zu tun. Mir geht es zu Hause genauso." Abfallwirtschaftschef Heizmann klärte auf: "Ich habe mich bei der Firma Remondis erkundigt, die für die Gelbe-Sack-Abfuhr zuständig ist. Dort hieß es, dass im vergangenen Jahr die Gelben Säcke in der EU gefertigt und die diesjährige Charge in Asien hergestellt wurde."