Für die Motorradfahrer in der Region beginnt jetzt wieder die Saison. Foto: Pförtner

Polizei startet Überwachungsoffensive zu Beginn der Zweiradsaison. Aktionen geplant.

Kreis Freudenstadt - Auf vielen Straßen in der Region sind sie wieder unterwegs, die Motorradfahrer mit ihren Maschinen. Damit die Freiheit auf zwei Rädern ein echter Genuss wird und nicht mit einem Unfall endet, hat das Polizeipräsidium in Tuttlingen einige Tipps zusammengestellt.

Am Ende einer langen Winterpause juckt es viele Biker jetzt wieder in der rechten Hand, um wieder am Gasgriff zu drehen. Doch auch Schattenseiten können die mit dem Frühjahr startende Motorradsaison begleiten, so das Polizeipräsidium in einer Pressemitteilung. Zwar haben sich im vergangenen Jahr die tödlichen Bikerunfälle im Vergleich zum Vorjahr 2016 halbiert, dramatisch war jedoch der Anstieg der Motorradunfälle insgesamt und hat dazu geführt, dass 2017 ein neuer negativer Spitzenwert erreicht wurde.

Auch die Zahl der bei den Unfällen teils schwer verletzten Biker nahm mit über 350 Unfällen mit Personenschaden alleine für den Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen im Jahr 2017 einen neuen Höchstwert ein Die Hauptunfallursachen waren laut Polizeistatistik wie schon in den vergangenen Jahren überhöhte oder nicht an die Straßenverhältnisse angepasste Geschwindigkeiten.

Mit einer Überwachungsoffensive an den relevanten Motorradstrecken, durch verstärkte Prävention in persönlichen Gesprächen mit Bikern und an den bekannten Motorradtreffpunkten, aber auch durch kostenlose Technikchecks sowie durch Maßnahmen zur Entschärfung gefährlicher Strecken will die Polizei in Zusammenarbeit mit anderen Stellen weiter daran arbeiten, die Unfallzahlen zu senken. Ein Augenmerk soll dabei auch auf ältere Motorradfahrer gelegt werden, die insbesondere als "Wiedereinsteiger" nach langjähriger Pause aktiv am Verkehr teilnehmen. Über 40 Prozent der 2017 in Baden-Württemberg tödlich verunglückten Motorradfahrer waren älter als 50 Jahre. Das Innenministerium hat zu Beginn der diesjährigen Motorradsaison einen "Fünf-Punkte-Plan" für mehr Sicherheit in der Motorradsaison vorgestellt (siehe Info). Nach der langen Winterpause fehlt es vielen Fahrern an der Routine der vorangegangenen Saison. Andere Verkehrsteilnehmer müssen sich erst wieder an die schmale Silhouette der Biker und deren Geschwindigkeiten gewöhnen. Fahr- und Sicherheitstrainings für Motorradfahrer werden gerade zu Saisonbeginn von verschiedenen regionalen Kreisverkehrswachten und privat organisierten Vereinen angeboten. Sie ermöglichen den Bikern schnell wieder die nötige Sicherheit am Lenker zu finden, so die Polizei. Die Organisationen stellen ihre buchbaren Trainingstermine meist in einem Internetauftritt vor.

Um unfallfrei und unbeschadet durch die Motorradsaison zu kommen, gibt die Polizei einige nützliche Tipps:

 Vor dem Start Kontrolle der technischen Einrichtungen des Motorrades auf Funktionstüchtigkeit und Sicherheit.

 Für die Fahrt mit dem Zweirad entsprechende Schutzkleidung und einen geeigneten Schutzhelm verwenden. Eine Biker-Warnweste macht Motorradfahrer für andere Verkehrsteilnehmer weithin sichtbar und minimiert zusätzlich das Unfallrisiko.

 Überprüfuung der Ausrüstung vor jeder Fahrt auf Funktionalität, Abnutzung, Passgenauigkeit und eventuelle Schäden.

Auf körperliche Fitness, mentale Verfassung und Konzentrationsfähigkeit achten.

 Während der Fahrt genügend Pausen machen. Anders als mit einem vierspurigen Fahrzeug verzeiht das Motorrad nur selten einen Fehler oder einen Moment der Unachtsamkeit.

 Wenn möglich, an einem Fahr- und/oder Sicherheitstraining teilnehmen, um das Fahrkönnen zu überprüfen.

 Stets eine defensive und vorausschauende Fahrweise beibehalten.

Weitere Informationen: www.im.baden-wuerttemberg.de