Mit dem Schneepflug wurden die Straßen in Betzweiler nach dem Hagelschauer freigeräumt. Foto: Wößner

15 Zentimeter dicke Schicht von Eiskörnern in Betzweiler. Feuerwehr rückt aus. Schäden vor allem an Pflanzen.

Kreis Freudenstadt - Bei einem Unwetter am späten Montagnachmittag gab es im gesamten Landkreis Freudenstadt Verkehrsbehinderungen durch überflutete Straßen und umgestürzte Bäume. Besonders heftig traf es Betzweiler, einen Ortsteil von Loßburg.

Dort hagelte es kurz nach 17 Uhr so stark, dass im Ort eine 15 Zentimeter dicke Schicht von Eiskörnern lag. Stellenweise war sie auch 20 Zentimeter hoch, teilte die Gemeindeverwaltung mit. Das Gewitter, das den gefrorenen Niederschlag brachte, zog von Alpirsbach her nach Betzweiler. Rund 20 Minuten lang hagelte es ununterbrochen. Das Nachbardorf Wälde wurde von dem Unwetter offenbar nur gestreift.

In Betzweiler hingegen konnte allein Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr Schlimmeres verhindert werden, wie der Ortsvorsteher von Betzweiler-Wälde, Hans Ulrich Wößner, gestern auf Anfrage unserer Zeitung sagte: Sie sorgte durch das Öffnen von Schächten dafür, dass die Wassermassen schnell abfließen konnten. Auch zwei Schneepflüge des Loßburger Bauhofs waren im gesamten Dorf im Einsatz. So mussten auch im Industriegebiet Betzweiler alle Straßen freigeräumt werden, wie Wößner sagt. Bei zwei Firmen gab es Wassereinbrüche.

Neben Feuerwehrleuten und Bauhofmitarbeitern halfen noch weitere Bürger mit Radladern und Traktoren, die Straßen freizuräumen. Mit Schaufeln beseitigten sie außerdem den Hagel vor den Eingängen tief liegender Gebäude, damit kein Stauwasser in die Häuser fließt. Schäden an Autos und Gebäuden gab es laut Wößner in Betzweiler offenbar nicht – was wohl daran lag, dass die Hagelkörner relativ klein waren. Pflanzen wurden allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen, wie der Ortsvorsteher sagt: »Alles, was blühte, ist kaputt.« Auch viele kleine Hangrutsche und -abspülungen wurden nach dem Unwetter festgestellt.

Die Bundesstraßen 294 zwischen Alpirsbach und Schenkenzell sowie die Bundesstraße 14 bei Neckarhausen waren nach dem Gewitter mit Geröll bedeckt, berichtet die Polizei.

Mit Schneepflügen der Straßenmeisterei mussten die Landesstraße 408 bei Loßburg und Aischfeld und die Landesstraße 415 im Bereich Alpirsbach/Reutin/Aischfeld geräumt werden. Dort lag eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Schicht von Hagelkörnern auf den Fahrbahnen, ebenso wie im Horber Stadtteil Dettingen.

In Horb, Schopfloch und Baiersbronn fiel nach einem Blitzschlag eine Stromleitung aus, weshalb etliche Alarmanlagen auslösten. Mitarbeiter der EnBW behoben die Störung in 40 Minuten.

In Isenburg schlug der Blitz bei der Eisenbahnerlebniswelt ein und führte gegen 18 Uhr noch vor Ausbruch des Sturms über der Horber Kernstadt zu einem Stromausfall. Die Feuerwehr rückte aus, doch ein großer Schaden war offenbar nicht entstanden.