Finden sich Störstoffe im Biomüll, kann die Biomüllvergärungsanlage nicht effizient arbeiten. Foto: Breitenreuter

Harte Bandagen: Wird nichtkompostierbarer Abfall entdeckt, wird Tonne künftig nicht mehr geleert.

Freudenstadt - Der Landkreis greift zu harten Bandagen: Der Abfallwirtschaftsbetrieb wird künftig verstärkt Biomülltonnen auf nichtkompostierbare Abfälle kontrollieren.

Trotz Flugblattinformationen und Tipps in der Abfallfibel gebe es immer noch zu viele Biotonnen, die Plastiktüten und anderen Müll enthalten, wodurch die Qualität des hergestellten Biokomposts erheblich leidet, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. In der Kernstadt von Freudenstadt sei bei den letzten Abfuhren ein Fehlwurfanteil von 15 Prozent festgestellt worden, weshalb der Abfallwirtschaftsbetrieb künftig die Biotonnen in der Kernstadt verstärkt kontrollieren und – sofern sie nicht kompostierbare Anteile enthalten – diese Biotonnen nicht leeren wird. Falsch befüllte Biotonnen erhalten einen roten Reklamationsaufkleber mit einem Hinweis, warum die Biotonne nicht geleert wurde.

Bei der Kontrolle der Biotonnen wird der Inhalt vor der Leerung auf Störstoffe, also auf falsch eingeworfene Abfälle überprüft. Werden in der Tonne Plastiktüten, auch sogenannte "kompostierbare" Biokunststoffbeutel, in Kunststoff verpackte Lebensmittel, Getränketüten, Blumentöpfe, Alufolien, Dosen, Staubsaugerbeutel, Porzellan oder gar Windeln oder anderer Restmüll festgestellt, bleibt die Biotonne ungeleert stehen.

Der Grund: Nur richtig sortierte Bioabfälle garantierten eine optimale Biogaserzeugung und gute Kompostqualität. Durch den Mehraufwand bei der Aussortierung und die Entsorgung von Störstoffen entstünden dem Abfallwirtschaftsbetrieb hohe Kosten, die letztlich alle tragen müssten. Darüber hinaus sei ein Kompost mit Störstoffen weder in der Landwirtschaft noch im Gartenbau verwertbar. Der Abfallwirtschaftsbetrieb appelliert daher, die Biotonne richtig zu befüllen und zum Einpacken der Abfälle ausschließlich Papiertüten und Zeitungspapier zu verwenden.