Nicht mehr so stabil und undurchsichtig. Naturschützer fordern Lösung. Pläne für FFH-Gebiete fertiggestellt.
Kreis Freudenstadt - Zu einer Informationsveranstaltung für die Naturschutzverbände, die Naturschutzwarte und die Naturschutzbeauftragten hatte die Kreisverwaltung ins Landratsamt Freudenstadt eingeladen.
Erster Landesbeamter Klaus-Ulrich Röber begrüßte zahlreiche Teilnehmer und neue Mitglieder im Naturschutzteam. Ein großes Anliegen der Betreuer und Helfer des Amphibienschutzes waren die neuen Zäune für die Froschwanderung entlang der Straßen des Landkreises. Sie kritisierten vor allem deren Qualität, da sie nicht mehr so stabil seien, wie die alten "Hasendrahtzäune". Zudem würden die Tiere nicht mehr effektiv daran gehindert, ihre Wanderung fortzusetzen. Auch sei es durch die Undurchsichtigkeit des Materials nicht mehr möglich, die Zäune von beiden Seiten zu kontrollieren, was vor allem die Kontrolle an unübersichtlichen Straßenverläufen erschwere. Die Naturschützer appellierten eindringlich an den Landkreis, man möge gemeinsam eine Lösung für dieses Problem finden.
Ein weiterer Programmpunkt des Abends war die Vorstellung des neuen Landschaftserhaltungsverbands Landkreis Freudenstadt (LEV) durch Geschäftsführer Peter Heffner und seine Stellvertreterin Anja Bechtold. Anschließend gab Naturschutzbeauftragter Charly Ebel, der zudem beim Nationalpark Schwarzwald verantwortlich für die Umweltbildung und Besucherbetreuung ist, zahlreiche Informationen über den noch jungen Park. Dieser solle Schritt für Schritt aufgebaut werden, um einen Wildniserlebnisraum für Mensch und Tier zu erschaffen.
Das große Ziel des Nationalparkteams sei es, so Ebel, für die Vielfalt der Arten zu sorgen und den Menschen in die Planung dafür einzubeziehen. Deshalb sei auch jedermann bei den Arbeitsgruppen des Nationalparkteams und seinen Rangern willkommen.
Martin Steudinger, Amtsleiter des Bau- und Umweltamts beim Landratsamt, gab bekannt, dass die Managementpläne für die FFH-Gebiete "Oberes Wolfachtal", "Freudenstädter Heckengäu", "Kleinkinzig- und Rötenbachtal" sowie "Neckar und Seitentäler bei Rottenburg" fertiggestellt seien. Interessierte können die Karten und Textteile über die Internetseite der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de abrufen.
Zum Thema erneuerbare Energien und Windkraft berichtete Martin Walter, Sachgebietsleiter für Immissionsschutz im Bau- und Umweltamt des Landkreises, dass im vergangenen Jahr nur eine Windkraftanlage im Landkreis genehmigt worden sei. Das Genehmigungsverfahren werde immer umfassender. In den vergangenen Jahren seien insgesamt zwölf Anlagen im Landkreis errichtet worden. Alle Daten zu den Windkraftanlagen können ebenfalls über die Internetseite des LUBW abgerufen werden.