Die kreissparkasse Freudenstadt kündigt einen Sparkurs an. Foto: Schwark

Bank weist für 2018 Gewinn von 1,7 Millionen Euro aus. Im Landesvergleich im unteren Viertel.

Kreis Freudenstadt - Die Kreissparkasse Freudenstadt weist für das Geschäftsjahr 2018 einen Gewinn von 1,7 Millionen Euro aus. Aus Sicht des Vorstands ist der Überschuss "noch zufriedenstellend". Er kündigt einen Sparkurs an.

Erstmals legte Werner Loser, neuer Vorstandsvorsitzender der Bank, dem Verwaltungs- und Sozialausschuss des Kreistags den Jahresabschluss vor. Der Nachfolger von Uwe Braun steht angesichts der verschärften Nullzins-Politik der EZB vor einer schweren Aufgabe. Wie soll eine Bank Geld verdienen, wenn mit Geld kaum noch was zu verdienen ist?

Voriges Jahr habe die Kreissparkasse mit ihrem "bewährten Geschäftsmodell" dennoch in allen wesentlichen Geschäftssparten zugelegt, solide Ergebnisse erzielt und ihre Marktführerschaft im Kreis weiter ausgebaut, sagte Loser. Die Nachfrage nach Darlehen für Wohnbau und gewerbliche Investitionen habe das Rekordniveau des Vorjahres noch mal übertroffen. Trotz hoher Tilgungsraten habe die Kreissparkasse Kredite im Wert von mehr als einer Milliarde Euro ausgegeben. Der Nettoabsatz im Wertpapiergeschäft habe sich verdoppelt. Auf der anderen Seite bevorzugten die Kunden "kurzfristig verfügbare Geldanlagen". Mit rund 1,37 Milliarden Euro hätten die Kundeneinlagen in Summe ebenfalls einen neuen Höchststand erreicht. Den Jahresüberschuss von 1,7 Millionen Euro steckt die Kreissparkasse in ihre Sicherheitsrücklagen. Damit belaufe sich das bilanzielle Eigenkapital auf 89 Millionen Euro. Laut Loser hat die Bank ihren "öffentlichen Auftrag erfüllt". Das Angebot an Finanzdienstleistungen sei "zeitgemäß und bedarfsgerecht", die Kreissparkasse bleibe "zuverlässiger Partner für Bürger, die Wirtschaft und die Kommunen" des Landkreises. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei das Institut Förderer vielfältiger Projekte und Vereinsaktivitäten in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Sport. "Wir haben auch im vorigen Jahr unser gesellschaftliches Engagement und unsere Gemeinwohlorientierung unter Beweis gestellt", so der Vorstandschef. 530.000 Euro seien in Form von Spenden, Stiftungsmitteln und Sponsoring ausgeschüttet worden.

Auf Nachfrage aus dem Ausschuss erklärte Loser, dass die Kreissparkasse Freudenstadt im Landesvergleich "eher im unteren Viertel" rangiere. Die aktuellen "Herausforderungen" bezeichnete er als "enorm". Ziel sei es, die Einnahmen zu erhöhen, vor allem bei den Provisionsgeschäften. Dazu zählen unter anderem Investmentfonds. Gleichzeitig will das Institut Ausgaben senken. Das "Kostenmanagement" sei die zweite Säule, mit der die Bank auf die Rahmenbedingungen reagiere. Was geplant ist, ließ Loser offen. Er versprach, der Vorstand werde hier jedoch "mit Fingerspitzengefühl" sowie in "aller Ruhe" vorgehen.