1098 Geburten wurden 2019 im Landkreis Freudenstadt verzeichnet. Im Jahr zu vor waren es 1115. Foto: Grubitzsch

Rate von 1,66 Kindern je Frau. Mehr Betreuungsangebote erleichtern Familiengründung.

Kreis Freudenstadt - Die Geburtenrate lag 2019 im Kreis Freudenstadt bei 1,66 Kindern je Frau. Damit belegte der Kreis Platz 23 in der Liste aller 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg, teilt das Statistische Landesamt mit.

Der Nachbarlandkreis Rottweil belegte in der Statistik den dritten Platz mit einer Geburtenrate von 1,77, während der Zollernalbkreis mit 1,56 hingegen nur auf dem 35. Platz landete – unter dem Landesdurchschnitt von 1,57.

Der Landkreis Calw verzeichnete eine Geburtenrate von 1,67, der Ortenaukreis eine Rate von 1,58. Der Landkreis Rastatt verzeichnete die selbe Geburtenrate wie der Kreis Freudenstadt, der Landkreis Tübingen jedoch nur eine Geburtenrate von 1,4.

2019 wurden in Baden-Württemberg rund 109 000 Kinder geboren. Das sind so viele Geburten wie seit 1998 nicht mehr. Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau lag bei 1,57 und damit auf Platz drei seit 1974. 1098 Geburten wurden 2019 im Kreis Freudenstadt verzeichnet (2018: 1115).

Zuwanderung Ursache für Veränderung

Die hohe Zuwanderung in den vergangenen Jahren werde als Ursache für diese Veränderung gesehen, weil die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter zugenommen habe, teilt das Amt mit. Außerdem bekämen die Kinder der sogenannten Baby-Boomer aus den geburtenstarken Jahrgängen Anfang der 1960er-Jahre nun selbst Kinder. Die hohe Geburtenzahl sei auch auf eine relativ hohe Geburtenrate zurückzuführen. Im Jahr 2019 habe die durchschnittliche Kinderzahl je Frau bei 1,57 gelegen – auf Platz drei seit 1974. Ausschließlich in den Jahren 2016 und 2018 war die Geburtenrate etwas höher. Im Jahr 2016 bekam eine Frau im Schnitt nämlich 1,59 Kinder und 2018 1,58 Kinder. In Freudenstadt lag die Geburtenrate 2018 bei 1,69. Der Kreis landete damals auf Platz 13 in der Statistik. Im Jahr zuvor betrug die Geburtenrate im Kreis 1,65.

Die Familiengründung sei heute auch deutlich einfacher als früher: Die verbesserte Kinderbetreuung im Land sei ein Grund für den Anstieg der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau in den vergangenen Jahren, so das Landesamt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie habe sich durch Kinderbetreuungsangebote um einiges erleichtert. Dennoch lag die Geburtenrate weit unter dem für die Bestandserhaltung einer Bevölkerung erforderlichen Niveau von 2,1. Vor allem in Hochschul- und Unistädten wie Tübingen ist die Geburtenrate niedrig. Dort leben meist viele jüngere Frauen, die sich gerade erst in ihrem Studium befinden und noch keine Familiengründung planen.