Der dritte Hilfstransport des Kreises Freudenstadt in den polnischen Partnerlandkreis Tomaszowski ist unterwegs, um Flüchtlingen aus der Ukraine zu versorgen. Der nächste, ein richig großer, ist in Planung.
Kreis Freudenstadt - Der Sattelschlepper ist voll beladen sein mit Medikamenten und Verbandsmaterial, Heizlüftern, Stromaggregaten, haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken, Isomatten, Thermoskannen und tragbare Akkustationen, um Geräte wie Handys aufzuladen, sogenannte "Powerbanks".
Die Hilfsmittel wurden aus dem Spendenkonto des Landkreises Freudenstadt finanziert, auf dem bisher schon insgesamt 334 000 Euro eingegangen sind, teilt das Landratsamt mit. Ein weiterer Transport von Hilfsgütern sei noch in Planung. Mit diesem würden dann auch wieder die von den Städten und Gemeinden gesammelten Spenden mitgenommen.
Weitere Sachspenden benötigt
Für die Geflüchteten im polnischen Partnerlandkreis ruft der Landkreis erneut zu Sachspenden auf. Benötigt würden Einweggeschirr, Kinderwagen und Buggys, Hefte und Stifte, Marker, Zeichenblöcke, Schulrucksäcke, Malsachen und -bücher sowie weiterhin gut erhaltene Decken, Isomatten, Schlafsäcke und Thermoskannen. Sammelstellen seien bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen eingerichtet, die die Spenden dann zur Verladestelle des Landratsamts brächten. Die Sammelstellen und Öffnungszeiten seien auf den Internetseiten der Städte und Gemeinden veröffentlicht.
Am Freitag, 29. April, mache sich unter der Leitung von Kreisbrandmeister Frank Jahraus ein großer Hilfskonvoi von der Hauptfeuerwache in Karlsruhe aus auf den langen Weg nach Polen und zur ukrainischen Grenze machen. Die Stadt Karlsruhe habe angeboten, drei von der Berufsfeuerwehr ausgemusterte, aber noch voll funktionstüchtige Fahrzeuge für die ukrainischen Feuerwehren zur Verfügung zu stellen. Auch die Gemeinden Eggenstein-Leopoldshafen und Forst (Landkreis Karlsruhe), die Gemeinden Birkenfeld und Wurmberg (Enzkreis) sowie die Gemeinde Schonach (Schwarzwald-Baar-Kreis) spenden Einsatzfahrzeuge.
Konvoi mit zehn Fahrzeugen
Ein Konvoi mit acht Feuerwehrfahrzeuge, darunter zwei Drehleitern, ein Tanklöschfahrzeug, vier Löschfahrzeuge und ein Schlauchwagen, mache sich auf die rund 1450 Kilometer lange Fahrt in die Gemeinde Belzec im polnischen Partnerlandkreis Tomaszowski. Angeführt werde die Kolonne vom Einsatzfahrzeug des Freudenstädter Kreisbrandmeisters. Mit dabei sei außerdem ein Versorgungsfahrzeug der Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten.
Am Samstag gegen 20 Uhr soll der Konvoi sein Ziel erreichen. Jedes Fahrzeug sei mit mindestens zwei Fahrern besetzt, die sich auf der langen Strecke abwechseln. Insgesamt sind 31 Personen im Konvoi, so das Landratsamt. Ein Bus des Reiseunternehmens Schweizer aus Waldachtal bringe die Fahrer wieder zurück. Den Diesel für den Konvoi bezahle der Landkreis Freudenstadt. Der Kreisfeuerwehrverband des Landkreises Freudenstadt übernehme zum dritten Mal die komplette Versorgung der Fahrer mit Essen und Getränken. Das Land Baden-Württemberg hat aus seinem Soforthilfeprogramm 100 Notfallrucksäcke, 300 Handlampen und 300 Paar Feuerwehrstiefel in unterschiedlichen Größen beigesteuert, die in den Fahrzeugen transportiert und direkt an die ukrainischen Feuerwehren übergeben werden.
Übergabe an der Grenze
Die Übergabe der Feuerwehrfahrzeuge und Gerätschaften an die ukrainische Feuerwehr aus Lemberg (Lviv) erfolge am Sonntag kurz hinter dem Grenzübergang Hrebenne. Dort werde es auch eine Einweisung für die ukrainischen Feuerwehrleute geben. Danach erfolge die Rückfahrt. Am Montag, 2. Mai, soll der Schweizer-Bus gegen 9 Uhr Karlsruhe erreichen.
Das Landratsamt berichtet auf seiner Internetseite www.kreis-fds.de mit einem Liveticker über den Hilfstransport. Am Freitag, 29. April, werde er aktiv geschaltet