Ein kleiner Pieks bietet Schutz vor der Grippe. (Symbolfoto) Foto: dpa

AOK rät zur rechtzeitigen Vorbeugung. Immunisierung muss jedes Jahr aufs Neue erfolgen.

Kreis Freudenstadt - Die Zahl der Grippe-Patienten, die ärztlich oder gar klinisch behandelt werden mussten, hat im vorigen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Die Krankenkasse AOK empfiehlt zum Herbstbeginn eine Impfung.

Laut Auswertung der AOK Nordschwarzwald waren 1193 ihrer Versicherten im Landkreis Freudenstadt in ambulanter oder stationärer Behandlung. Das entspreche 1,8 Prozent aller AOK-Versicherten. Ursache dafür war die ungewöhnlich starke Grippewelle in der Saison 2017/2018, von der auch das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet.

Die Schätzwerte des Instituts für Influenza-bedingte Arztbesuche lagen deutlich über denen der schweren Saisons 2012/13 und 2014/15, heißt es in einer Mitteilung der Krankenkasse. Auch die Schätzwerte für die Todesfälle mit deutschlandweit 25.100 Menschen, sind laut RKI die höchsten in den letzten 30 Jahren.

Nächste Grippewelle auf dem Vormarsch

Die nächste Grippewelle sei schon auf dem Vormarsch. "Die Schutzimpfung kann das Risiko, eine Grippe zu bekommen, um mehr als die Hälfte senken. Dies kann in Jahren mit hohem Ansteckungsrisiko einen großen Unterschied bedeuten", sagt AOK-Ärztin Sabine Knapstein. Seien während einer Grippesaison viele Menschen gegen die umlaufenden Viren immun, erkrankten erfahrungsgemäß auch weniger daran.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für Menschen ab 60 Jahren und Personen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes. Auch Schwangeren und Beschäftigten, die an ihrem Arbeitsplatz mit vielen Menschen in Kontakt kommen, wird zur Impfung geraten. Die AOK Nordschwarzwald bietet ihren Mitarbeitern deshalb die Möglichkeit, sich vor Ort impfen zu lassen.

Impfung sollte im Herbst erfolgen

Da sich Grippeviren ständig verändern und auch ganz neue Virusformen entstehen, bietet die Grippeimpfung keinen dauerhaften Schutz, so die Kasse. Wer in jeder Saison einen ausreichenden Impfschutz wolle, müsse sich daher jedes Jahr erneut impfen lassen. Die Impfung solle vor dem Auftreten der ersten Grippefälle erfolgen – in Europa also im Herbst. "Da die Grippe aber auch erst im Januar, Februar oder noch etwas später ausbrechen kann, könnte selbst eine spätere Impfung noch sinnvoll sein", so Knapstein.

Nach der Impfung dauere es ungefähr 14 Tage, bis der Körper genügend Antikörper produziert habe. Grippeviren verbreiten sich auf dem Weg der so genannten Tröpfchen- und der Schmierinfektion. Wer infiziert sei, versprühe also beispielsweise beim Husten oder Niesen virenhaltige Tröpfchen. Um sich oder andere vor Grippeviren zu schützen, sei es ratsam, häufig die Hände zu waschen und benutzte Taschentücher nicht herumliegen zu lassen sowie den direkten Kontakt mit Gegenständen, die von vielen Menschen angefasst werden, zu vermeiden.