Aufgefundene Tiere sollten in Ruhe gelassen und auf keinen Fall mitgenommen werden. (Symbolfoto) Foto: Efraimstochter/pixabay

Peter Daiker gibt Tipps. Hilfe von Laien für Findelkinder oft tödlich. 

Kreis Freudenstadt - Der Frühling lockt die Menschen wieder in die Natur. Deshalb hat Peter Daiker, Wildtiermanager des Landkreises Freudenstadt, einige Tipps zum Umgang mit Wildtieren zusammengestellt.

Tier auf keinen Fall mitnehmen

Aufgefundene Tiere sollten in Ruhe gelassen und auf keinen Fall mitgenommen werden. Dies gelte nicht nur für verletzte Wildtiere, sondern insbesondere auch für vermeintlich hilflose und verlassene Jungtiere. Krankheiten und Verletzungen gehören zu den natürlichen Regulationsmechanismen. "Das mag zwar vom menschlichen Gefühl her in manchen Fällen grausam erscheinen, ist aber der Lauf der Natur, den der Mensch nicht manipulieren sollte", so Daiker. Einem Wildtier durch Mitnahme und Betreuung helfen zu können, sei meist ein Trugschluss. Verletzte Tiere gerieten bei Fang, Transport und Pflege allein durch die Anwesenheit des Menschen unter schweren, teils tödlichen Stress. Wer nicht wisse, was zu tun sei, verschlimmere die Lage des Tieres noch. Deshalb sollten fachkundige Person wie Jäger oder der Wildtierbeauftragte hinzugerufen werden.

Junge Feldhasen würden beispielsweise nur alle zwölf Stunden gesäugt, junge Füchse können in Dolen unter Wegen gefunden werden. Diese Tiere seien jedoch nicht verlassen. Ein Eingreifen des Menschen hat meistens zur Folge, dass die Elterntiere bei der Versorgung massiv gestört werden, die Jungtiere nicht mehr angenommen werden und elend verhungern müssen.

Tiere nicht füttern

Bei Verkehrsunfällen mit Rehen, Damwild, Wildschweinen oder Hirschen bestehe eine Anzeige- und Ablieferungspflicht beim Jagdpächter, bei der Polizei oder der zuständigen Gemeindeverwaltung. Bei jedem Umgang mit Wildtieren bestehe außerdem die Gefahr, dass Krankheiten direkt auf den Menschen übertragen werden können. Außerdem sollten Wildtiere nicht gefüttert werden. Sie verlören damit ihre schützende Scheu vor den Menschen konditioniert und ihre Überlebensfähigkeit in Notzeiten. Deshalb solle Haustiernahrung nie offen aufgestellt und Wildtiere konsequent aus dem Siedlungsbereich vertrieben werden, damit sie wild bleiben.    Weitere Informationen und die Kontaktdaten des Wildtierbeauftragten gibt es im Internet unter www.landkreis-freudenstadt.de/Startseite/Landratsamt/wildtierbeauftragter.