Sogenannte "Cash-Trapper" manipuliren Geräte an mehreren Bankfilialen. Polizei warnt und sucht Zeugen.

Kreis Freudenstadt - Seit dem vergangenen Wochenende sind mehrere Bankkunden im Landkreis Freudenstadt durch Trickdiebstähle - sogenanntem Cash-Trapping - um ihr Bargeld betrogen worden.

Cash-Trapping ist eine Geldfalle und wird als besondere Form des Diebstahls an Geldautomaten bezeichnet, heißt es im Polizeibericht. Dabei haben es die Betrüger darauf abgesehen, Bargeld direkt beim Abheben abzufangen. Die Masche ist nicht neu. Über den Geldausgabeschacht des Automaten wird von den Tätern eine täuschend echte Blende angebracht, die innen mit einem Klebstreifen versehen ist. Dieser Klebestreifen verhindert dann, dass die Geldscheine ausgegeben werden. Die Scheine bleiben stattdessen an der Attrappe hängen. Der Kunde geht von einem technischen Defekt aus und verlässt die Bank. Nun können die "Cash-Trapper" oder deren Komplizen die manipulierten Aufsätze mühelos schnell entfernen und sich aus dem Staub machen.

Die bislang unbekannten Täter waren am Samstagnachmittag in Bankfilialen der Volksbank in Empfingen und in Horb-Altheim aktiv. Dort erbeuten die Trickdiebe mehr als 1000 Euro.

Am Dienstagabend wurden zwei weitere Fälle bekannt: In einer Filiale der Volksbank in der Karl-von-Hahn-Straße in Freudenstadt und in einer Volksbank-Filiale in der Hauptstraße in Dornstetten wurden die Bankkunden um ihre Barschaft erleichtert.

Beamte des Kriminalpolizeikommissariats Freudenstadt haben die Ermittlungen übernommen und suchen Zeugen, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge an den betreffenden Volksbanen in Empfingen, Horb-Altheim, in Freudenstadt oder in Dornstetten wahrgenommen haben. Der Tatzeitraum ist eng eingegrenzt: Die "Cash-Trapper" waren am Samstagnachmittag zwischen 16 Uhr und 16.45 Uhr in Empfingen und Horb-Altheim, in Freudenstadt zwischen 18.50 Uhr und 19 Uhr und in Dornstetten zwischen 20.10 Uhr und 20.45 Uhr am Werk. Die Trickdiebe dürften möglicherweise auch beim Anbringen oder beim Entfernen der manipulierten Blenden beziehungsweise Aufsätze gesehen worden sein. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat Freudenstadt unter der Telefonnummer 07441/536-0 entgegen.

Die Polizei rät:

- Überprüfen Sie den Geldautomaten und seine Umgebung. Bemerken Sie etwas Ungewöhnliches oder kommen Ihnen Personen verdächtig vor, verschieben Sie die Bargeldauszahlung auf einen anderen Zeitpunkt.

- Achten Sie darauf, dass das Ausgabefach des Geldautomaten frei zugänglich ist und keine Vorbauten oder Verblendungen hat. Rütteln Sie an verdächtigen Stellen, um beispielsweise erhöhte Tastaturfelder, einen manipulierten Karteneinzugsschlitz oder Klebeschienen zu erkennen.

- Behalten Sie den Karten- und Geldausgabeschacht immer im Blick und zählen Sie die ausgegebenen Geldscheine unbedingt sofort nach.

- Wird das Geld nicht wie gewohnt ausgegeben, bleiben Sie in jedem Fall am Automaten und lassen Sie sich nicht von einem vermeintlich hilfsbereiten Fremden oder wartenden Kunden weglocken. Bitten Sie stattdessen einen anderen Kunden, einen Bankmitarbeiter zu holen oder verständigen Sie in konkreten Verdachtsfällen die Polizei.