Vodafone hat den Ärzten in der zentralen Abstrichstelle die Telefonleitung gesperrt. (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Telefonleitung mehrere Stunden gesperrt. Arztpraxis soll erst Sicherheitsleistung bezahlen.

Kreis Freudenstadt - Die zentrale Praxis für Corona-Testabstriche im Kreis Freudenstadt ist zu großen Teilen von der Kommunikation abgeschnitten. Der Konzern Vodafone/Unitimedia hat die Leistung der Mobiltelefone gedrosselt.

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Die Praxisgemeinschaft "Hausärzte am Spritzenhaus" in Baiersbronn ist fassungslos. Wegen "nicht sofort lösbaren technischen Beschränkungen" liege die Verbindung teilweise lahm. "Ihr Anruf kann nicht wie gewählt ausgeführt werden", klingt es laut Pressemitteilung der Ärzte aus den Hörern. Laut Auskunft von Mitarbeitern des Unternehmens seien durch ein hohes Aufkommen an Telefonaten zu Mobilfunknummern die Telefone für Gespräche ins Mobilfunknetz gesperrt worden. Eine technische Sperre in ihrem System soll Kunden vor hohen Telefonrechnungen schützen. Diese wurde in der Praxis der "Hausärzte am Spritzenhaus" in Baiersbronn wohl ausgelöst.

Eine Auflösung dieser Sperre sei nach Aussagen der technischen Abteilung "nicht ohne weiteres möglich und dauert etwa Tage", schreibt die Praxis. Laut Aussage einer Mitarbeiterin der Hotline müsse erst eine Ausgleichszahlung oder Sicherheitszahlung getätigt werden. Ein Lastschriftmandat liege dem Unternehmen jedoch vor. "Wir sind der Meinung, dass ein solches Verhalten in dieser Zeit nicht akzeptabel ist. Wir betreiben die zentrale Corona-Abstrichpraxis für den Landkreis Freudenstadt und führen daher täglich mehrere hundert Telefonate. Wir mussten heute auf Notlösungen mit privaten Mobiltelefonen unserer Mitarbeiter ausweichen", schreiben die Ärzte.

Am Nachmittag reagierte Vodafone und schaltete die Sperre wieder aus. "Wir bitten den Kunden um Entschuldigung für seine Unannehmlichkeiten", teilte Vodafone Deutschland über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Volker Petendorf, Konzernsprecher, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung: Die Sperre bei hohem Gebührenaufkommen erfolge automatisch, im Interesse der Kunden. Dies sei bei diesem Anschluss sogar auf Kundenwunsch so eingerichtet worden. Es sei anhand der Kundendaten für Vodafone auch nicht ersichtlich gewesen, dass es sich um den Anschluss einer Praxis handele.