Früher war im ehemaligen Waldhotel bei Nagold eine Disco untergebracht. Jetzt wird es zur Flüchtlingsunterkunft. Foto: Bernklau

Kreis kauft ehemaliges Waldhotel nahe Gündringen. Bürgerversammlung am 12. Oktober.

Nagold/Kreis Calw - Der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland reißt nicht ab. Die Zahlen der Asylsuchenden, die in den Kreis Calw kommen, steigt massiv an. Deshalb sucht der Landkreis weiter leer stehende Immobilien, um Flüchtlinge in Sammelunterkünften unterbringen zu können.

Auf dieser Suche ist der Landkreis nun erneut in Nagold fündig geworden. Wie Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, wird der Kreis das ehemalige Waldhotel und spätere "Tamburello" an der Bundesstraße zwischen den Teilorten Iselshausen und Gündringen erwerben und es in den kommenden Wochen zu einer Flüchtlingsunterkunft umbauen. Nach gegenwärtigem Stand der Dinge sollen dort rund 80 Flüchtlinge eine Bleibe finden.

Seitens der Stadt habe man intern damit gerechnet, dass der Kreis diese Immobilie als weitere Flüchtlingsunterkunft nutzen will, sollte der Zugang von Flüchtlingen nicht abbrechen. Da der Zustrom der Asylsuchenden sogar noch zunimmt, habe für den Kreis kein Weg daran vorbei geführt, die Immobilie auf Gündringer Gemarkung zu erwerben.

Wenn die Unterkunft fertiggestellt ist, werde Nagold dann seine Hausaufgaben in Sachen Unterbringung von Flüchtlingen erfüllt haben, so Großmann weiter, der sich aber klar hinter die Vorgehensweise des Landkreises stellt, die Nutzung von Turnhallen und den Bau von Zeltstädten als Flüchtlingsunterkünfte zu vermeiden und stattdessen nach leer stehenden Immobilien zu suchen, die man schnell umfunktionieren kann.

Der Gündringer Ortschaftsrat und Ortsvorsteher Gregor Carl seien frühzeitig über die Pläne informiert worden, erklärt Großmann, der in Aussicht stellt, die Angelegenheit aktiv anzugehen und die Bevölkerung frühzeitig auf die Entwicklung vorzubereiten.

Deshalb werde es am 12. Oktober um 19 Uhr eine Bürgerversammlung in der Gündringer Gemeindehalle geben, bei der die Einwohner des Teilortes über das Vorhaben informiert werden sollen. Das Stadtoberhaupt geht im Vorfeld der Veranstaltung davon aus, dass man die Problematik vor Ort gut bewältigen werde. Die bisherigen Erfahrungen in der Stadt gäben da reichlich Anlass für diesen Optimismus.