Die Gemeinde Ostelsheim hat ab kommendem Frühjahr keine Volksbank-Filiale mehr. Foto: Stocker

Schließung in Gechingen, Ostelsheim, Simmozheim und Möttlingen zum 31. März 2019.

Böblingen/Gechingen/Ostelsheim/Simmozheim/Bad Liebenzell-Möttlingen - Die Vereinigte Volksbank eG schließt im Bereich ihrer Regionaldirektion (RD) Calw/Weil der Stadt die Filialen Gechingen, Ostelsheim, Simmozheim und Bad Liebenzell-Möttlingen.

Wie Vorstandsvorsitzender Wolfgang Klotz in Böblingen bekannt gab, machen im Kreis Böblingen zudem die Geschäftsstellen Altdorf, Sindelfingen Goldberg, Böblingen Herdweg und Renningen dicht. Die Schließungen erfolgen zum 31. März 2019.

Wie der Vorstandsvorsitzende weiter sagte, wird die Bargeldversorgung durch Geldausgabeautomaten an allen bisherigen Standorten sicher gestellt, in Altdorf bleibt eine Selbstbedienungsfiliale. Zudem fährt ab April 2019 eine mobile Geschäftsstelle, die die üblichen Bankdienstleistungen anbietet, die betreffenden Orte ein bis zwei Mal in der Woche an. In die Anschaffung des Fahrzeugs investiert die Bank mehr als 100.000 Euro.

Keine Entlassungen

Im Bereich der RD Calw/Weil der Stadt sind von der Maßnahme sechs Mitarbeiter betroffen. Schon im Vorfeld, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karlheinz Sanwald, seien frei werdende Stellen nicht besetzt worden, so dass es zu keinen Entlassungen kommen wird. In Calw/Weil der Stadt wird es künftig das Regionalmarktzentrum Weil der Stadt, die Beratungsfilialen Calw Hauptstelle, Grafenau-Döffingen, Weil der Stadt-Merklingen und Althengstett sowie die Servicefilialen Bad Liebenzell, Calw Kimmichwiesen, Calw-Stammheim und Renningen-Malmsheim geben.

Begründet werden die Maßnahmen mit einer umfassenden Änderung des Kundenverhaltens. Klotz: "Insgesamt nehmen die Kundenkontakte zu, zugleich ist die Frequenz in den Filialen rückläufig." Der Grund: Die Serviceleistungen wandern ins Netz. Der Schwerpunkt in den Geschäftsstellen liege künftig in der Beratung. Wie eine Untersuchung der Bank ergeben hat, wurden 2015 Filialen pro Kunde und Jahr höchsten zwei Mal kontaktiert, Geldausgabeautomaten 20 Mal, das Online-Banking 119 Mal und die App 132 Mal.

Das Bankgeschäft habe sich vom Einkanal- zum Omnikanalangebot entwickelt. "Da informiert sich ein Kunde im Internet, lässt sich über die Angebote, die er dort gefunden hat, in der Filiale beraten, macht den Abschluss mit dem Smartphone und die Identifikation erfolgt über Video", nennt Klotz ein Beispiel über die Bankenwelt der Zukunft.

Dieser Entwicklung wird die Bank künftig mit einem weiteren Vertriebskanal Rechnung tragen, dem KundenServiceCenter. Die erste Stufe startet 2019. Dann werden den Kunden per Telefon und Mail persönliche Ansprechpartner zur Verfügung stehen. In einer weiteren Ausbaustufe kommen Chat, Co-Browsing, Video-Telefonie und Messenger hinzu.