Solche Termine sind Landrat Helmut Riegger (dritter von rechts) am liebsten: In diesem Jahr werden auf zahlreichen Straßenbaustellen im Kreis die Bagger anrollen. Foto: Archiv

"Das sind Baustellen, die uns weiterhelfen": Im Landkreis Calw wird viel in Straßenbau investiert. Auch in B 294 und B 28.

Kreis Calw - Landrat Helmut Riegger ist sichtlich zufrieden: "In diesem Jahr werden im Landkreis Calw verstärkt die Bagger anrollen, um unsere Straßeninfrastruktur zu verbessern." Grund zur Freude über Straßenbauprojekte gibt es für den Chef der Kreisbehörde reichlich. Maßnahmen für etwa zehn Millionen Euro werden dieses Jahr in Angriff genommen.

Größtes Projekt im Auftrag des Landkreises ist der Ausbau der Kreisstraße 4334 zwischen Ettmannsweiler und Heselbronn. Im Zuge des Ausbaus werden die Stadt Altensteig und die Gemeinde Simmersfeld ihre Kanal- sowie Versorgungsleitungen erneuern und auch eine Breitbandverbindung legen. Mit der Gemeinschaftsmaßnahme soll am kommenden Montag begonnen werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis ins Frühjahr 2016 dauern.

Landrat Riegger freut sich über den baldigen Baubeginn: "Vor allem im ländlichen Raum ist die Straßenerschließung für die Gemeinden von wesentlicher Bedeutung. Ich bin dem Land dankbar für die Bereitstellung der erforderlichen Zuschussmittel aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, um diesen Ausbau zu ermöglichen. Dies zeigt, wie wichtig die staatliche Förderung des kommunalen Straßenbaus ist. Wir brauchen diese Unterstützung dringend auch für weitere Projekte in Zukunft."

Neben dieser Ausbaumaßnahme sind weitere Erhaltungsmaßnahmen an Kreisstraßen in diesem Jahr vorgesehen. Damit kann unter anderem die Kreisstraße 4371 zwischen Bruderhaus und Martinsmoos, die K 4328 zwischen der L 347 und Schmieh, die K 4331 in einem Teilbereich zwischen Kullenmühle und Rotensol, die K 4378 Ortsdurchfahrt Langenbrand, die K 4306 zwischen dem Abzweig der K 4307 und Sommenhardt und die K 4340 Ortsdurchfahrt Spielberg saniert werden.

Weitere Bauwerkssanierungen und der Bau von Fahrbahnteilern vor Althengstett und vor Ebershardt sind vorgesehen. Die Maßnahmen werden auf Grundlage der Ergebnisse der im Jahr 2013 durchgeführten Zustandserfassung auf Kreisstraßen im Kreis Calw durchgeführt. Diese ergab 63,6 Kilometer zu sanierende Kreisstraßen im so genannten "Vordringlichen Bedarf" mit einem Investitionsaufwand von rund 8,5 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren. "Um den Substanzverzehr nachhaltig zu verhindern, muss der weitere Einsatz an Erhaltungsmitteln mindestens genauso hoch bleiben wie im Jahr 2014", hat Riegger errechnet.

Auch an den Bundes- und Landesstraßen sind in diesem Jahr einige Erhaltungsmaßnahmen vorgesehen. So sind die Sanierung der B 294 in einem Teilbereich zwischen Calmbach und Höfen und die Sanierung der B 28 zwischen dem Kreisverkehr Nagold West und dem Waldachviadukt als Bundesmaßnahmen vorgesehen.

Bekanntermaßen befinden sich insbesondere die Landesstraßen in einem schlechten Zustand. "Es ist dringend erforderlich, dass das Land verstärkt in die Erhaltung der Landesstraßen investiert", so Landrat Riegger. "Dieses Jahr fließt ein beachtlicher Teil der Erhaltungsmittel für Landesstraßen in den Kreis Calw. Das ist auch gerechtfertigt."

Damit können unter anderem die Landesstraßen 343 (Bad Liebenzell – Unterhaugstett) und der untere Teil der L 348 (Neubulacher Steige) sowie die L 351 in einem Teilbereich zwischen Enzklösterle und Simmersfeld und zwi-schen Simmersfeld und Ettmannsweiler und L 353 zwischen Egenhausen und Oberschwandorf ertüchtigt werden. Nachdem sich Landesverkehrsminister Winfried Hermann im Februar bei einem Ortstermin vom schlechten Zustand der L 353 im weiteren Verlauf zwischen Unterschwandorf und Iselshausen überzeugen konnte, "muss der Ausbau im nächsten Jahr begonnen werden", so der Landrat.

Erleichtert zeigt sich Riegger auch darüber, dass derzeit die Planung für die Sanierung der L 340 zwischen Dobel und Bad Herrenalb läuft und die Ausschreibung noch im Herbst 2014 erfolgen soll, nachdem seitens des Land-kreises der angesprochene Teilbereich der K 4331 zwischen Kullenmühle und Rotensol saniert ist. "Die Sanierung ist schon lange notwendig und nicht zuletzt auch im Blick auf die Gartenschau 2017 in Bad Herrenalb äußerst erfreulich", so der Calwer Landrat.

Die mit den Baumaßnahmen verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen nimmt Riegger gelassen: "Das sind Baustellen, die uns weiterhelfen. Da halte sogar ich gerne mal an einer Baustelle oder fahre eine Umleitung, wenn ich an die Alternative denke. Die lautet nämlich Stillstand."