Die bestehende Straßenmeisterei Calw auf dem Wimberg. Foto: Fritsch

Noch immer ist nicht klar, wo neue Nagolder Straßenmeisterei entstehen soll. Kreis favorisiert Wackenhut-Areal.

Kreis Calw - Die beiden Straßenmeistereien des Landkreises in Calw und Nagold sind in die Jahre gekommen und sollen durch Neubauten ersetzt werden. Diese Pläne gibt es schon seit Jahren. Während in Calw alles seinen Gang geht, sucht man in Nagold wieder und weiter nach einem Standort.

Schon vor Jahren hatte der Landkreis Calw seine Pläne für den Neubau der zwei bestehenden Straßenmeistereien in Calw und Nagold bekannt gegeben. Die bisherigen Standorte – im Bereich Calw im Teilort Wimberg und in Nagold in der Nähe des Berufsschulzentrums - will der Kreis aufgeben und die neuen Gebäude auch an neuen Standorten errichten.

In Calw war man im Gewerbegebiet am Würzbacher Kreuz fündig geworden. In Nagold hatte man ein Areal an der ehemaligen Bundesstraße Richtung Altensteig direkt gegenüber des Autohauses Wackenhut und am Fuße des Nagolder Schlossbergs auserkoren.

Der Landkreis hat das Vorhaben in Calw kontinuierlich vorangetrieben - aktuell steht der Grunderwerb auf der Agenda. Und auch die nötigen Mittel stehen bereit, wie Landkreis-Dezernent Andreas Knörle im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten berichtete.

Ganz anders ist die Situation in Nagold. Lange Zeit bekannten sich sowohl Landkreis als auch die Nagolder Stadtverwaltung einmütig zum gefundenen Standort zwischen Schlossberg und Autohaus Wackenhut. Doch in Bevölkerung und Teilen der Nagolder Lokalpolitik begann sich schon im Jahr 2018 der Widerstand zur regen - hauptsächlich aus Gründen des Naturschutzes. Denn auf dem für den Bau vorgesehenen Grundstück befinden sich Streuobstwiesen.

Spätestens im Herbst 2019 war es mit der Einigkeit von Landkreis und Nagolder Stadtverwaltung vorbei. Nach weiterem Widerstand aus der Bevölkerung rückte Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann vom geplanten Standort am Schlossberg ab. Einen von der Stadt ins Spiel gebrachten möglichen Standort auf dem Nagolder Wolfsberg in unmittelbarer Nähe zur Grenze zum Landkreis Böblingen lehnte der Landkreis schon damals ab.

"Aufgaben sind zu unterschiedlich"

Die Suche nach einem Standort für die Nagolder Straßenmeisterei musste also von vorne losgehen. Inzwischen ist wieder Bewegung in die Sache gekommen. Der Landkreis hat einen neuen Suchlauf nach möglichen Standorten gestartet. Elf mögliche Standorte habe man selbst identifiziert, berichtet Landkreis-Dezernent Andreas Knörle. Vier weitere Möglichkeiten habe Nagold ins Spiel gebracht. Gemeinsam mit einem externen Unternehmen wolle man dann ein Ranking erstellen, mit dem man dann in die zuständigen Gremien gehen werde. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten machte Knörle noch einmal deutlich, dass man aus praktischen Erwägungen heraus einen Standort in Tallage anstrebe. Eine - zum Beispiel von SPD-Gemeinderat Daniel Steinrode - ins Spiel gebrachte Fusion mit dem Nagolder Bauhof erteilte Knörle eine Absage: "Die Aufgaben der zwei Einrichtungen sind zu unterschiedlich, wie auch der benötigte Fuhrpark." Darüber, wie die Meinungslage im Calwer Landratsamt zu dieser Frage ist, daraus machte Knörle keinen Hehl: "Der Standort Wackenhut bleibt weiterhin das Maß aller Dinge."