Bis Ende des Jahres soll eine Schnellbuslinie von Altensteig zur S-Bahn in Herrenberg in Betrieb gehen. Foto: Fritsch

Zubringer-Alternative wird bereits seit einem Jahr planerisch vorangetrieben. Verkehr vor allem in den Stoßzeiten.

Kreis Calw - Während der Bau der Hermann-Hesse-Bahn nun auch den Segen der grün-roten Landesregierung bekommen hat, ist der Kreis – was den Anschluss des Südkreises ans Stuttgarter S-Bahnnetz anbelangt – nicht untätig geblieben.

Die Forderung, für das Obere Nagoldtal eine Schnellbuslinie nach Herrenberg einzurichten, wird allenthalben von Kommunalpolitikern erhoben. Was viele nicht wissen: Seit über einem Jahr wird auf Kreisebene eine solche Buslinie bereits planerisch vorangetrieben. Für Landrat Helmut Riegger war spätestens, als auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann öffentlich den Nagolder S-Bahn-Anschluss für derzeit nicht machbar erklärte, klar: "Zwei Dinge parallel – S-Bahn hier und S-Bahn da – geht nicht." Stattdessen nahm er sich des Vorschlags des Altensteiger Bürgermeisters Gerhard Feeß an, über eine schnelle Alternative auf der Straße nachzudenken. Mittlerweile ist diese Schnellbuslinie, die von Altensteig über Ebhausen, Rohrdorf, Nagold und eventuell Jettingen fahren soll, in der Phase der Feinplanung. Nicht jedem Schultes indes schmeckt, dass es in jeder Kommune nur eine Haltestelle geben soll, um im Interesse der Fahrgäste nicht zu viel Zeit zu verlieren. Ob Jettingen in die Buslinie aufgenommen wird, müssen noch Gespräche mit dem Nachbarkreis zeigen.

Die Schnellbuslinie soll laut Riegger Ende des Jahres in Betrieb gehen und vor allem morgens und abends in den Stoßzeiten verkehren.

Schon heute gibt es eine solche Linie, aber nur von Nagold nach Herrenberg und betrieben vom Landkreis Böblingen. Selbst die Region Stuttgart denke über eine solche Busverbindung nach. Riegger: "Wir haben denen aber schon klar gemacht, dass wir das betreiben werden."

Geprüft werden soll auch die Idee von Nagolds OB Großmann, die Nagoldtalbahn so zu takten, dass man in Eutingen in den Regionalexpress steigen kann. Von dort braucht der Zug nur 35 Minuten nach Stuttgart und wäre damit schneller als die ursprünglich angedachte S-Bahn-Verbindung.