Der Landkreis will zur Behebung des Landarztmangels einen Masterplan aufstellen. Foto: Ullmer

Landkreis will Maßnahmen bis Ende des Jahres vorantreiben. Niedergelassene Ärzte im Kreis sollen befragt werden.

Kreis Calw - Der Anstoß kam nahezu aus allen Fraktionen des Kreistags: Angesichts des zunehmenden Mangels an Hausärzten soll ein Masterplan her, der langfristig eine hausärztliche Versorgung im Landkreis sicherstellen soll. Eine Projektgruppe wurde bereits eingerichtet.

Um ein detailliertes Bild der aktuellen Ärzteversorgung zu bekommen, wurden die niedergelassenen Ärzte nicht nur nach ihrem Alter befragt, sondern auch, wann sie sich zur Ruhe setzen wollen und ob es schon einen Nachfolger gibt. Laut Landrats-Stellvertreter Frank Wiehe ist die Rücklaufquote "gut". Mit ins Boot geholt werden sollen bei diesem Projekt auch Vertreter der Kreiskliniken, der Kreisärzteschaft, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen. Bis Ende des Jahres will die Kreisverwaltung Ergebnisse vorlegen, wobei Wiehe allzu große Hoffnungen in dieses Papier dämpfte: "Der Landkreis kann gerne vermitteln, aber nicht alles in den Griff bekommen." Lothar Kante, Kreisrat der SPD, die den Antrag eingebracht hatten, hatte sich hingegen "etwas mehr Verbindlichkeit" erhofft. In der Dezembersitzung soll der Kreistag über ein Vorschlagspaket abstimmen können.

Im Landkreis wird in zwei Jahren jeder dritte Hausarzt älter als 65 sein. Und spätestens bis ins Jahr 2022 wird mehr als jeder zweite der heute 104 Hausärzte im Kreis einen Nachfolger brauchen. Um solche Nachfolger kümmert man sich heute schon: Gefragt sind nämlich die drei Stipendien für junge Mediziner, die sich später im Landkreis Calw niederlassen wollen. Laut Wiehe sind bereits sieben Bewerbungen eingegangen. Andere Landkreise könnten von solchen Zahlen nur träumen.