Der Kreistag hat eine Wolfs-Resolution verabschiedet. (Symbolfoto) Foto: dpa

Wolf soll nach Riss von Großtieren "entfernt" werden können. Weidetierhaltungsprämie findet keine Mehrheit.

Kreis Calw - Wenn ein Wolf im Nordschwarzwald Großtiere reißt, soll er nach dem Willen des Calwer Kreistags "entfernt" werden können.

Das geht aus einer Resolution hervor, die das Gremium in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich verabschiedet hat. Seit November 2017 streift der Wolfsrüde GW852m durch den Nordschwarzwald. Seither gab es 13 Nutztierrisse in der Region, davon vier im Kreis Calw. FDP-Kreisrat Hans-Jochen Burkhardt, selbst Landwirt von Beruf, wiederholte in der Kreistagssitzung seine zentrale Forderung: "Wenn der Wolf ein Großtier wie ein Pferd oder ein Rind angreift, muss man den Wolf töten können."

Den Vorschlag der Grünen-Fraktion, eine bundesweite Weidetierhaltungsprämie einzurichten, beschied er mit der Feststellung: "Es geht hier nicht ums Geld." Der Kreistag müsse vielmehr Farbe bekennen: "Bis hierher und nicht weiter." Man habe es schließlich auch nicht für möglich gehalten, dass ein Wolf, wie geschehen, 42 Schafe reißt.

Der Kreistag fordert in der Resolution die Landesregierung auf, nach der Rückkehr des Wolfes die Weidetierhaltung zu gewährleisten. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Landschaftspfleger nicht die Geduld verlieren", sagte CDU-Kreisrat Klaus Mack: "Wer mit dem Wolf tanzt, der muss auch dafür sorgen, dass die Kapelle spielen kann." Eine nachhaltige Weidetierhaltung sei aber nur möglich, heißt es in dem Schreiben an die Landesregierung, wenn der zeitliche und materielle Mehraufwand auch ausgeglichen werde. Die Forderung der Grünen nach einer bundeseinheitlichen Weidetierhaltungsprämie fand keine Mehrheit.