Zwei Neubauten müssen gestemmt werden. Foto: Matheus

Geschäftsführerin Elke Frank verlässt Klinikverbund Südwest. Stellvertreter Martin Loydl übernimmt vorerst Geschäftsführung.

Sindelfingen/Kreis Calw - Jetzt ist es amtlich: Geschäftsführerin Elke Frank verlässt den Klinikverbund Südwest Ende Januar. Ihr Stellvertreter Martin Loydl übernimmt die Geschäftsführung bis zur endgültigen Neubesetzung. Die soll einhergehen mit einer Änderung in der Führungsstruktur des Verbundes.

In seiner gestrigen Sondersitzung stimmte der Aufsichtsrat der Klinikverbund Südwest GmbH der Auflösung des Geschäftsführervertrages mit Elke Frank zum 31. Januar 2016 zu. Ihre im Dezember 2015 getroffene Entscheidung, an das Uniklinikum Mainz zu wechseln, wurde von den Aufsichtsräten zwar bedauert, trotzdem entsprach das Gremium ihrem Wunsch, das Amt der Geschäftsführerin des Klinikverbundes Südwest vor Ablauf ihres Vertrages niederlegen zu dürfen.Im Zuge der Regelung zur Neubesetzung soll nun die Geschäftsführungsstruktur neu geordnet werden.

"Aufgrund der komplexen Struktur des Verbundes und der gesundheitspolitischen Entwicklungen bis hin zur Umsetzung der beschlossenen Medizinkonzeption sind die Anforderungen an die Führungsspitze stetig gestiegen",  erläutert der Calwer Landrat Helmut Riegger, der turnusgemäß zum 1. Januar 2016 den Vorsitz im Aufsichtsrat der Klinikverbund Südwest GmbH übernommen hat.

Zwei Neubauten müssen gestemmt werden

"Zwei Neubauvorhaben, das Flugfeldklinikum und das Krankenhaus Calw, müssen gestemmt werden. Hinzu kommen zahlreiche bauliche Modernisierungen und Umbauten an den Standorten Herrenberg, Leonberg und Nagold." Auch der Böblinger Landrat Roland Bernhard sieht enorme Anforderungen auf die zukünftige Geschäftsführung zukommen: "Es gilt die Zusammenarbeit in den medizinischen Bereichen voranzutreiben, organisatorische Anpassungen umzusetzen und den operativen Betrieb in den zentralen Verwaltungs- und Versorgungsbereichen sicherzustellen. Dabei müssen auch die Verluste in den kommenden Jahren deutlich gesenkt werden."

Vor diesem Hintergrund soll zukünftig die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden, wie es bereits bei anderen Klinikgesellschaften vergleichbarer Größenordnung der Fall ist. "Gemeinsam werden wir intensiv an einem Vorschlag für ein stabiles Vorstandsmodell mit einem oder mehreren Geschäftsführern arbeiten, es dem Aufsichtsrat vorstellen und dann die Suche nach geeigneten Kandidaten beginnen", sind sich die Landräte Riegger und Bernhard einig.Bis zu einer endgültigen Regelung der Neubesetzung wurde Martin Loydl vom Aufsichtsrat zum Geschäftsführer bestellt.

Riegger von Loydls Qualitäten überzeugt

Er war zuletzt stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist und für die kaufmännischen Geschäftsbereiche ressortverantwortlich. "Seine maßgebliche Beteiligung an der Medizinkonzeption verbunden mit seiner langjährigen und umfangreichen Erfahrung aus verschiedenen Führungspositionen im Klinikverbund stellen eine Kontinuität und einen nahtlosen Übergang an der Führungsspitze sicher", zeigt sich Landrat Helmut Riegger überzeugt.