Verkehrsminister Winfried Hermann (links) und Landrat Helmut Riegger machten sich mit dem Fahrrad auf die Spuren der geplanten Hermann-Hesse-Bahn von Calw nach Renningen. Foto: Fritsch

Verkehrsminister Winfried Hermann macht sich für Projekt stark. Noch keine Finanzierung.

Kreis Calw - Alle wollen sie, doch weiß noch keiner, wo das Geld herkommen soll. Das ist, auf eine kurze Formel gebracht, der Stand in Sachen Hermann-Hesse-Bahn, die Calw den Anschluss an die S-Bahn in Renningen bringen soll.

Immerhin steht der Verkehrsminister des Landes voll und ganz hinter dem Projekt. Das sagte Winfried Hermann nach einer Radtour, die ihn zusammen mit Landrat Helmut Riegger, Mitarbeitern der Kreisverwaltung, Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert sowie Clemens Götz, Schultes von Althengstett, entlang der Bahntrasse führte. Für den Politiker und passionierten Radfahrer war die Strecke rund um Calw über die Fuchsklinge, Althengstett und Ostelsheim landschaftlich reizvoll und durchaus sportiv. Er sei eine Wiederentdeckung für ihn gewesen, als er die alten Tunnel und Bahnhöfe gesehen habe.

Für Hermann ist es ein Segen, dass die Trasse noch vorhanden ist. Müsste sie erst gebaut werden, hätte das Projekt wohl kaum eine Chance. Er stehe verkehrspolitisch voll dahinter. Hermann zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung beeindruckt, dass sich eine Bürgerinitiative für die Strecke stark macht. Das sei sonst eher bei Umgehungsstraßen der Fall. Andererseits gebe es noch keinen Finanzierungsplan. Und andere Vorhaben stünden nun mal vor der Reaktivierung der Bahnstrecke Calw-Weil der Stadt.

Gleichwohl gelte es, die Realisierung des Projekts couragiert voran zu treiben, so der Minister. Es sei eine wichtige Anbindung für Calw nach Böblingen, Sindelfingen und Stuttgart. Dabei dürften auch die touristischen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden.

Überaus gut gelaunt und optimistisch zeigte sich Riegger nach der Ankunft der Radler-Gruppe auf dem Calwer Marktplatz. Das gebe Rückendeckung für die Verhandlungen mit Land und Bund. Der Landrat sieht darin eine positives Signal für die Region.

Sich die Bahntrasse im Zuge einer Radtour vor Ort anzusehen, sei eine gute Idee des Ministers gewesen. Hermann habe sich dem Projekt gegenüber sehr aufgeschlossen gezeigt. Für Riegger war der Besuch aus Stuttgart jedenfalls ein voller Erfolg.