Infrastrukturprojekt Hermann-Hesse-Bahn kommt weiter voran. Arbeiten an fünf Bauwerken in Anliegergemeinden.
Althengstett/Calw/Ostelsheim - Das Infrastrukturprojekt Hermann-Hesse-Bahn kommt weiter voran. Derzeit stehen Sanierungsarbeiten an Brückenbauwerken in Althengstett und Calw für rund 1,3 Millionen Euro im Fokus. In Ostelsheim wird bald mit dem Brückenneubau begonnen.
Gesamtarbeiten dauern bis September
Im Auftrag des Hermann-Hesse-Zweckverbands werden die Eisenbahnüberführungen Eugen-Zeyher-Straße, Starenweg, Tälesbach (alle Althengstett) sowie Tälesbach in Hirsau und Welzberg (Calw) auf Vordermann gebracht, zusätzlich zur Sanierung der Stahlüberbauten auch die Widerlager der Brückenbauwerke. Mit den Sanierungsarbeiten an der Eugen-Zeyher-Straße in Althengstett wurde Anfang März begonnen. Bei der Fertigstellung kam es zu einer leichten Verzögerung. Die Arbeiten, die eine Vollsperrung notwendig machten, sollten eigentlich am 8. Mai beendet sein. Das ist nun erst am 13. Mai der Fall, äußerte sich Michael Stierle, Geschäftsführer des Zweckverbands Hermann-Hesse-Bahn, gegenüber dem Schwarzwälder Boten: "Ausschlaggebend hierfür sind einige kältebedingte Ausfalltage Anfang April. Die seinerzeit niedrigen morgendlichen und vormittäglichen Temperaturen haben die durchzuführenden Mörtelarbeiten verhindert." Bis die Sanierung der Bahndurchlässe, die Ausbesserung des Mauerwerks und die Erneuerung der Geländer sowie die Wiederherstellung der Entwässerung und Abdichtung erledigt sind, werden noch rund vier Monate vergehen: "Derzeit ist noch keiner der Abschnitte fertig", so Stierle. Die Gesamtarbeiten würden bis September dauern.
Der Rad- und Fußgängerweg parallel zur Eugen-Zeyher-Straße ist weiterhin begeh- und befahrbar. Größere Schwierigkeiten hat die seit Anfang März bestehende Umleitung über die Schulstraße, Dammstraße, Gottlieb-Braun-Straße und Industriestraße laut Stierle offenbar nicht bereitet: "Uns als Bauherrn haben zu Beginn der Maßnahme vereinzelt Unmutsäußerungen erreicht. Probleme wurden uns keine bekannt."
Stahlüberbau wird saniert
So mancher Anwohner und Passant staunte vor wenigen Tagen mit Blick Richtung Welzberg in Calw nicht schlecht. Dort hob sich eine Bahnbrücke von ihrer jahrzehntelangen Position, schwebte kurz und wurde dann in Richtung Fuchsklinge abtransportiert. Der in die Jahre gekommene Stahlüberbau der Welzbergbrücke wird nun im Rahmen der Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke als Hermann-Hesse-Bahn saniert, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Calwer Landratsamts.
Bereits seit Anfang Mai laufen an der Bahnbrücke in Ostelsheim laut Stierle verschiedene Vorarbeiten wie der Rückbau der Bahnsteigkante, das Herstellen der Baustellenzufahrten und der Fußgängerumleitung im Dammbereich sowie das Aufstellen des Bauzauns. "Der eigentliche Abbruch der alten Brücke und der anschließende Neubau inklusive Straßensperrung der Bahnhofstraße beginnt Ende Mai", gab Stierle gegenüber dem Schwarzwälder Boten an. Der Abbruch der bestehenden Bahnbrücke sowie der Neubau der Widerlager und der Brücke sollen laut Geschäftsführer des Zweckverbands bis Ende Januar 2021 abgeschlossen sein.
Kosten exakt durch zwei
Bei dem Ostelsheimer Bauwerk ergeben sich für Abbruch und Neubau Netto-Kosten von rund 1,5 Millionen . "Die Gesamtkosten werden dabei zwischen der Gemeinde Ostelsheim und dem Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn geteilt, da die Aufweitung der Brücke auf Wunsch der Gemeinde vorgenommen wird und diese damit nach Eisenbahnkreuzungsrecht an den Kosten zu beteiligen ist", so Stierle.
Nachdem 2019 mit dem Neubau der Eisenbahnüberführung über die B 295 bei Heumaden die baulichen Maßnahmen der Hesse-Bahn begonnen wurden, werden im Jahr 2020 laut Zweckverband weitere kleine, aber auch mehrere große Maßnahmen wie der Neubautunnel zwischen Ostelsheim und Weil der Stadt sowie der Neubau der Eisenbahnüberführung über die Südumfahrung in Weil der Stadt begonnen. "Nach ersten vereinzelten Maßnahmen starten wir im Jahr 2020 mit weiteren Baumaßnahmen durch, um die Hesse-Bahn auf die Schiene zu setzen", so Stierle.