Der fünf Jahre alte Ashya King mit seinen Eltern Brett (links) und Naghmeh King (rechts). Foto: dpa

Die Reise des krebskranken Jungen Ashya führt von England über Spanien nach Tschechien. Nach Tagen der Ungewissheit dürften sich die Eltern des Fünfjährigen vorerst am Ziel sehen. Sie hoffen auf eine neuartige Behandlungsmethode in Prag.

Die Reise des krebskranken Jungen Ashya führt von England über Spanien nach Tschechien. Nach Tagen der Ungewissheit dürften sich die Eltern des Fünfjährigen vorerst am Ziel sehen. Sie hoffen auf eine neuartige Behandlungsmethode in Prag.

Prag - Der krebskranke Ashya aus Großbritannien ist nach einem wochenlangen Tauziehen zur Behandlung in Tschechien eingetroffen. Der Fünfjährige wurde nach der Landung am Montagnachmittag ins Kinderkrankenhaus Prag-Motol gebracht. Das teilte eine Sprecherin des Protonen-Therapiezentrums mit, das den an einem Gehirntumor erkrankten Jungen behandeln wird. Ashya habe die Reise aus dem spanischen Málaga gut überstanden. In Prag sind weitere Untersuchungen und bis zu 30 Strahlenbehandlungen geplant.

Die Bestrahlung des bösartigen Gehirntumors mit Protonen-Teilchen könne bereits in der nächsten Woche beginnen. Diese seien für umliegende Organe schonender als konventionelle Röntgenstrahlen, da sie sich besser lenken ließen, sagte Professor Jan Stary, Chefarzt der Kinderkrebsstation. Die Wirksamkeit der Methode ist aber noch nicht vollends erforscht. Die Kosten der vergleichsweise neuen und auch teuren Protonentherapie liegen in Prag bei mindestens 65 000 Euro. Die Bezahlung will die Klinik später klären. „Das Interesse des Kindes geht vor“, sagte Motol-Direktor Miloslav Ludvik.

Ashyas Schicksal hatte international Aufsehen erregt

Begleitet wurde Ashya von seinen Eltern. Er sei froh, endlich in Tschechien zu sein, sagte sein Vater Brett King den wartenden Journalisten. „Der ernste Zustand des Jungen hat einen Transport unter ärztlicher Begleitung erforderlich gemacht“, erläuterte Professor Stary.

Ashyas Schicksal hatte international Aufsehen erregt, nachdem seine Eltern ihn gegen den Willen der Ärzte zunächst ins spanische Málaga gebracht hatten. Schließlich gab ein britisches Gericht seine Zustimmung zur Behandlung des Kindes in Tschechien.

Das private Bestrahlungszentrum PTC in Prag nahm vor zwei Jahren den Betrieb auf. Es ist eines von nur rund einem Dutzend derartiger Zentren weltweit. Die Baukosten lagen bei umgerechnet knapp 125 Millionen Euro.