Während der Fußball-WM wurden zahlreich Schminkstifte aus dem Verkehr gezogen. Es wurden verbotene oder nicht deklarierte Stoffe gefunden. Foto: dpa

Während der Fußball-WM bemalen sich etliche Deutschland-Fans mit schwarz-rot-goldener Schminke. Zahlreiche Fan-Schminkstifte sind nun allerdings aus dem Verkehr gezogen worden. In neun von 14 Proben wurde ein Stoff gefunden, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Während der Fußball-WM bemalen sich etliche Deutschland-Fans mit schwarz-rot-goldener Schminke. Zahlreiche Fan-Schminkstifte sind nun allerdings aus dem Verkehr gezogen worden. In neun von 14 Proben wurde ein Stoff gefunden, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Stuttgart - Nach dem Fund von gesundheitsgefährdenden Stoffen in WM-Schminkstiften hat das Land Baden-Württemberg die Untersuchungen ausgeweitet. Die Fachleute prüften nun weitere 30 Proben, kündigte das Verbraucherschutzministerium m Donnerstag in Stuttgart. In den Schminkstiften war teils ein verbotener Stoff entdeckt worden, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen.

Am Mittwoch hatte das Ministerium mitgeteilt, dass die Untersuchungsämter im Land in 14 von 14 Proben der Schminkstifte in den Farben schwarz-rot-gold verbotene oder nicht deklarierte Farbstoffe und Pigmente bemängelt hatten. Alle Produkte wurden daraufhin aus dem Verkehr gezogen. Eine konkrete Gesundheitsgefahr bestand aber nicht. Die Ergebnisse der weiteren 30 Proben sollen laut Ministerium in zehn bis 14 Tagen vorliegen.

„Das ist ein sehr herbes Ergebnis“, sagte Referatsleiter Manfred Edelhäuser vom Ministerium zu den bisherigen Tests. Oft habe es sich bei den zur Fußball-WM angebotenen Fan-Schminkstiften um Aktionsware aus China gehandelt. Wegen Verstößen gegen die europäische Kosmetikverordnung dürften sie nicht mehr verkauft werden. In 9 von 14 Proben wurde der Farbstoff Lackrot gefunden, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Der Farbstoff ist seit 1993 in Kosmetik verboten.

Auch ein gelber Farbstoff wurde bemängelt

Auch ein gelber Farbstoff wurde bemängelt, weil man ihn gar nicht identifizieren konnte. Es wird vermutet, dass dieser nicht zugelassen ist. Weitere Mängel gab es bei der Kennzeichnung: So monierten die Prüfer, dass Bestandteile nicht genannt worden sind, die Chargennummer oder die Angaben zur Haltbarkeit fehlte.

Die Hersteller der betroffenen Schminkstifte und die Produktnamen nannte das Ministerium mit Verweis auf rechtliche Gründe nicht. Andere betroffene Bundesländer und auch das Verbraucherschutzministerium in Berlin seien informiert worden, hieß es.

Nach Angaben des Ministeriums wird auch ein Schminkstift unter der offiziellen FIFA-Lizenz exklusiv vertrieben. Hier habe der Hersteller versichert, dass die Vorschriften eingehalten werden. Dieser solle nun auch untersucht werden.