Leitender Oberarzt Basim Ramadan bei einer Operation mit dem robotergestützten System da Vinci. Foto: SRH Klinikum Sigmaringen/SRH

Es gibt Neuerungen in der Behandlung von Prostatakrebs am SRH-Klinikum in Sigmaringen. Das robotergestützte Operationssystem da Vinci Xi ist in der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Uroonkologie im Einsatz. Jährlich werden rund 6000 urologische Patienten behandelt – davon 3500 ambulant.

Die Klinik für Urologie, Kinderurologie und Uroonkologie am SRH-Klinikum Sigmaringen deckt das gesamte Spektrum urologischer Krebskrankheiten ab. Dabei greift das Team auf neueste Behandlungsmethoden und hochmoderne Medizintechnik zurück. So nutzt die Klinik das robotergestützte Operationssystem da Vinci Xi. Das Angebot soll kontinuierlich ausgebaut und sukzessive um die Nieren- und Beckenchirurgie erweitert werden.

 

Die Vorteile vereinen sich

Die robotische Chirurgie der Prostata vereint die Vorteile der traditionell offenen Operation mit jenen der minimalinvasiven Chirurgie. Das ermöglicht maximale Präzision bei minimaler Belastung und schnellerer Regeneration mit weniger Schmerzen. „Wenn keine medizinische Kontraindikation für eine laparoskopische Operation gegeben ist, spricht lediglich der fehlende Tastsinn bei lokal fortgeschrittenen Tumoren für eine offene OP“, erklärt der Chefarzt der urologischen Klinik, Zoltan Varga. „Die robotergestützte Chirurgie ist nicht nur die etablierteste OP-Methode in der onkologischen Chirurgie, auch ist sie standardisiert und sicher.“

Hochauflösender Ultraschall

Neben dem hochmodernen OP-Verfahren hat das SRH-Klinikum Sigmaringen für die bestmögliche Diagnostik des Prostatakarzinom einen innovativen hochauflösenden Ultraschall mit einem 29-MHz-Schallkopf angeschafft. Dieser ermöglicht eine Vergrößerung der Prostata bis zum 300-fachen und begibt sich damit auf Augenhöhe mit der Kernspin-Diagnostik. Dank dieser Bildqualität ist es möglich, eine deutlich größere Anzahl von Prostatakrebsfällen in früheren Stadien der Krankheit zu diagnostizieren. Je früher die Diagnose gestellt werde, desto wahrscheinlicher würden Patienten geheilt und erhielten Zugang zu wirksameren Behandlungen mit weniger Nebenwirkungen. Die Untersuchung mit dem neuen Ultraschallgerät ist Teil der Kassenleistungen.

Bösartiger Tumor

Bei Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Prostatakrebs ist mit mehr als 63 000 Neuerkrankungen pro Jahr laut dem Robert-Koch-Institut die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland – Tendenz steigend. Rechtzeitig erkannt sind die Heilungschancen heute etwa dreimal höher als noch vor 20 Jahren.