Sommerkunstwoche: "EL Flecha Negra" und 17 Workshops sorgen für gute Laune bei Mariaberger Veranstaltung

Gammertingen-Mariaberg (vea)."Wenn ich den Petrus erwischen würde, würde ich ihm die Ohren langziehen!", schimpfte Silvia Weeber, Teilnehmerin der Mariaberger Sommerkunstwoche 2021. Regen satt bei der zwölften Ausgabe der Workshopwoche in Gammertingen-Mariaberg, veranstaltet vom diakonischen Träger Mariaberg. "Aber die Sonne war in ihrem Herzen, wir spürten die Wärme", dankte Vorstand Rüdiger Böhm den Teilnehmenden bei der Vernissage, bei der dann letztlich doch noch die Sonne schien.

Auch für das disziplinierte Verhalten aller Beteiligten in Bezug auf das Hygienekonzept der Einrichtung bedankte sich das Organisationsteam um Rüdiger Böhm, Svenja Keller, Winfried Maulbetsch und Andrea Baur-Hölz vom Mariaberger Verein nachdrücklich.

Neu dabei: Der Gestaltungskurs "Artworks!" mit Dozent Wolfgang Wiebe

"So konnte das besondere, friedliche und soziale Miteinander der Sommerkunstwoche wieder in Mariaberg einziehen", resümierte Böhm. Schon zum zweiten Mal fand die Sommerkunstwoche unter Einhaltung der aktuellen Corona-Verordnungen statt.

Der Sommer ließ sich bitten, die Kunst aber ließ sich nicht aufhalten. In insgesamt 17 ausgebuchten Workshops entstanden zahlreiche Kunstwerke unterschiedlichster Disziplinen und Materialien: ein majestätischer Hai aus Ton, ein Monument im Geiste der "Fridays for Future"-Bewegung aus Holz mit einem Mädchen, das die Weltkugel in den Händen trägt, farbenprächtige (Lein-)Wandmaler- eien, Mosaike und Kalligrafien, Filigranes und Überdauerndes aus Eisen, Bronze, Wolle oder Weidenzweigen.

"Die Kunst des Bogenbaus", "Die wilde Horde" oder "Abenteuer Natur-Kunst" sorgten für Action im Gelände inklusive Zielschießen, Höhlentouren und Seilschaukel hoch zwischen den Bäumen des Mariaberger Forsts.

Neu dabei: Der Gestaltungskurs "Artworks!" mit Dozent Wolfgang Wiebe, in dem munter gezeichnet, gemalt, gesprayed und experimentiert wurde.

Eine Gruppe Teenager malte den Marvel-Antihelden "Venom" an die Wand, während der erfahrene Art-brut-Künstler Roland Kappel daneben fein detaillierte Stadtan-sichten collagierte.

Tabea Groth war zum ersten Mal bei der Sommerkunstwoche mit dabei und genoss die Atmosphäre: "Die Menschen hier sind so herzlich, und im Kurs ist alles erlaubt, total entspannt." Zusammen mit Lilian Wohanka (15) und Annika Dorn (14) malte sie über Tage hinweg unter anderem an der Comic-Wandfigur "Venom". "Das Motto hier ist: Mach einfach! Ich bin künstlerisch eigentlich nicht begabt, aber kreativ. Und es macht Spaß!", erklärte Tabea.

Während es bei der "SoKuWo" natürlich vorrangig um die Kunst geht, gehören das Miteinander und Rahmenprogramm essentiell dazu: vom abendlichen Seifenschnitzen und gemeinsamem Abendessen im Freien über Rundgänge durch die anderen Workshops und Entspannen im Sommerkunstcafé bis zum Konzertbesuch in der Mariaberger Mehrzweckhalle.

Dort ließ die Freiburger Band "El Flecha Negra" sommerliche Leichtigkeit aufkommen und trotzte dem trüben Wetter mit Latin-Roots-Musik. "Willkommen in unserer Welt ohne Grenzen", begrüßte Sänger Kata das begeisterte Publikum. Das kam bei Salsa, Samba und Reggae auf seine Kosten, und auch "Unliebeslieder mit traurigem Inhalt, aber Happy End" wurden gespielt.

Besonders die Cumbia liegt der Band am Herzen, die afrikanische Rhythmen mit spanischen Melodien und Texten vereint. "Jedes Land in Südamerika hat seine eigene Cumbia", erklärt Bandmitglied Tatán auf der Bühne: "Und Deutschland hat El Flecha Negra!"