Heiderose Rück ist Ortsvorsteherin in Nagold-Mindersbach. Foto: Tina Block

Heiderose Rück ist ehrenamtliche Ortsvorsteherin im Nagolder Teilort Mindersbach und hat jede Mengen wichtige Themen für den Ort im Blick.

Tatkräftig, zupackend, voller Energie und Kreativität: So könnte man Heiderose Rück mit wenigen Worten beschreiben. Seit 2014 ist die 57-Jährige ehrenamtliche Ortsvorsteherin im Nagolder Teilort Mindersbach.

 

Angefangen hatte ihr lokalpolitisches Engagement mit dem Wunsch, einen Bolzplatz für Jugendliche in Mindersbach zu schaffen. Als Mutter von zwei mittlerweie erwachsenen Söhnen war es ihr 2008 ein Anliegen, eine Freizeitmöglichkeit für Kinder und Jugendliche in dem Ort mit heute rund 550 Einwohnern zu initiieren.

„Wenn man etwas verändern möchte, muss man sich einbringen, sonst muss man ruhig bleiben“, ist Heiderose Rück überzeugt. Und sie bringt sich ein: 2009 kandidierte sie erstmals für den Ortschaftsrat, 2014 übernahm sie das Amt der Ortsvorsteherin von Erwin Pröschel, der dieses mehrere Jahre kommissarisch innehatte. Mittlerweile ist Heiderose Rück in ihrer dritten Amtszeit als Ortsvorsteherin tätig. Klar war ihr von Anfang an, dass sich das Dorf weiterentwickeln muss. Sie selbst ist auf dem Nagolder Lemberg aufgewachsen und im Jahr 2002 mit ihrer Familie nach Mindersbach gezogen.

Ihr erstes Projekt als frischgebackene Ortsvorsteherin hieß „Mir vom Dorf“. Gleich beim ersten Aufschlag zeigte sich das Veranstaltungsformat, bei dem sich kreative Menschen aus dem Ort mit ihrem Angebot präsentieren konnten, als Volltreffer. Ganz Mindersbach war auf den Beinen und die vielen Besucher aus der Umgebung konnten eine tolle Dorfgemeinschaft erleben. Im Angebot waren Produkte, die von Mindersbachern selbst hergestellt wurden. Bewirtung und das Rahmenprogramm übernahmen örtliche Vereine. 2024 fand bereits die dritte Auflage – veranstaltet vom gesamten Ortschaftsrat – statt. Heiderose Rück hatte mit ihrer Idee also gleich von Beginn an ein glückliches Händchen, beim Versuch die Dorfgemeinschaft zu stärken.

Ein anderes Projekt, das im Wechsel mit „Mir im Dorf“ stattfindet, war als Beitrag zur geselligen Dorfgemeinschaft gedacht – im Rahmen der damaligen Möglichkeiten, denn „Mindersbach trifft sich“ startete in der Corona-Zeit, in der Treffen nur mit größtmöglichem Abstand möglich waren.

Und in die Zukunft geblickt, zeigt sich Mindersbach beim nächsten Nordschwarzwald Triathlon im August wieder von seiner besten Seite: Wie bereits im letzten Jahr, wird es auch im August wieder eine Fanmeile im Ort geben. Kreative Ideen dazu hat Heiderose Rück bereits jede Menge im Kopf.

Neben vielen Events, welche die Ortsvorsteherin initiiert und gemeinsam mit dem Ortschaftsrat organisiert, geht es bei ihren Aufgaben natürlich auch um viele andere wichtige Themen. Um die Zukunft der Institutionen und Vereine vor Ort zum Beispiel. So wird es eine Verbandskirchengemeinde mit Ebhausen geben, der Sportverein fusionierte in der Fußballabteilung mit Emmingen. „Es ist mir ein großes Anliegen Menschen zu finden, die Verantwortung in den Vereinen übernehmen“, erklärt Heiderose Rück. Als weitere große Herausforderung sieht die Ortsvorsteherin, dass junge Mindersbacher Bauland erwerben können, um im Ort bleiben zu können. In den Jahren 2018/2019 wurden im Egertle 13 Bauplätze erschlossen. „50 Personen sind in die dort erstellten Häuser eingezogen. Eine sehr gute, aber gleichzeitig maßhaltige Entwicklung“, wie Heiderose Rück findet. Ziel sei es, zu schauen, wo sich Mindersbach weiterentwickeln kann.

Weiterhin setzt sich die 57-Jährige dafür ein, dass leerstehende Gebäude im Ort wieder genutzt werden können – Stichwort Nachverdichtung. Auf ihre Hobbys angesprochen, zitiert Heiderose Rück einen Kollegen, der meinte „Als Ortsvorsteher brauchst du keine Hobbys“. Mag sein, aber die quirlige gelernte Industriekauffrau findet dennoch Zeit, alles zu verarbeiten, was auf Bäumen und an Sträuchern im heimischen Garten und auf der eigenen Streuobstwiese wächst.

Außerdem trifft man sie häufig auf dem Fahrrad oder bei Spaziergängen in der Umgebung an. Apropos Spazierengehen – auch in der freien Natur macht die Kreativität keine Pause. Neueste Idee ist eine private Müllsammelaktion. Angekündigt über den WhatsApp-Status haben sich zehn Freunde und Bekannte spontan gemeldet.

Und wer noch einen Beweis dafür braucht, dass Heiderose Rück eine Powerfrau mit Sinn für Heimat und kreative Ideen ist: Damit Zigarettenkippen nicht auf dem Boden landen, hat sie kleine Übertöpfe zum Hängen gekauft, diese mit Sand befüllt und an Bänken in der freien Natur befestigt. Selbstverständlich leert die Ortsvorsteherin die Behältnisse auch höchstpersönlich.