Janina Merz aus Balingen hat sich einen Traum erfüllt: Mit ihrem Keramikstudio „Bob & Marly“ hat sie sich eine Oase geschaffen, wo Gruppen sich in Ruhe kreativ ausleben können.
Kreativ, das ist Janina Merz schon seit sie denken kann. Do-it-Yourself ist ihr Ding, ihren Schmuck bastelt sie am liebsten selbst. „Ich habe schon alles mögliche bemalt“, sagt die 27-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion – und vor zwei Jahren zum ersten Mal Keramik. Freundinnen haben ihr damals einen Kreativ-Workshop in Stuttgart geschenkt und Merz war sofort begeistert – einerseits vom kreativen Prozess, andererseits von der Atmosphäre. „So etwas gab es in Balingen bisher nicht“, erzählt sie und trug seither den Gedanken mit sich herum, ein Keramikstudio in der Eyachstadt zu eröffnen.
Ihr Partner war es schließlich, der sie zum Schritt in die Selbstständigkeit ermutigte. „Ich würde es sonst irgendwann bereuen“, gesteht sie sich ein. Seit einem Jahr steht der Plan, doch die passenden Räume wollten sich einfach nicht finden lassen. Doch im Spätsommer fügte sich alles innerhalb einer Woche: In den ehemaligen Räumen der Druckerei Gerhard Grötzinger gegenüber des Zollernalbklinikums Balingen richtet Merz derzeit ihr Atelier ein, am Samstag, 11. Oktober, feiert sie Eröffnung.
Rohlinge und spezielle Farben
Unter der Woche arbeitet Merz weiterhin als Marketing Managerin, doch am Wochenende taucht sie ab in ihre kreative Oase: Freitags und samstags können Gruppen wie Junggesellinnenabschiede, Freundeskreise, Firmenevents, aber auch Einzelpersonen, bei „Bob & Marly“ Tassen, Vasen, Teller, Schüsseln, Schalen und vieles mehr bemalen. Die Rohlinge stellt Merz zur Verfügung, ebenso die speziellen Farben.
Jeder Gruppe wird ein Tisch zugewiesen und zwei Stunden, in denen sie sich voll und ganz ihrer Kreativität hingeben können. Das Smartphone bleibt in der Tasche, es läuft Musik, es gibt Getränke.
Verschiedene Techniken
Merz führt eingangs in die verschiedenen Techniken ein: Ob freihändig Malen oder mit Schablone, Tupfen, Kratzen, Stempeln oder mit der „Blubber-Technik“ – es gibt viele Möglichkeiten die Rohlinge in Farbe zu tauchen. Während dem Bemalen steht sie den Teilnehmern zur Seite.
Brennen bei 1020 Grad
Im Anschluss übernimmt die Studio-Inhaberin: Das Geschirr muss zunächst trocknen und wird dann glasiert. Abschließend kommt das Keramikstück in einen Brennofen, wo es 24 Stunden lang bei 1020 Grad gebrannt wird. Dieser Schritt mache es auch so schwer, für sich zu Hause Keramik spülmaschinenfest zu bemalen, da solche Öfen sehr teuer sind. Beim Brennen verändert sich auch die Farbe, die beim Auftragen recht blass wirkt, erklärt die Wahl-Balingerin. Nach zwei Wochen können die bunten Einzelstücke im Atelier in der Tübinger Straße abgeholt werden.
Doch woher kommt der ungewöhnliche Name? Dieser ist nicht etwa an den jamaikanischen Reggae-Musiker angelehnt, sondern Merz Katzen Bob und Marly hielten als Namenspatronen her.