Präsident Lula macht sich am Ort des Geschehens selbst ein Bild. Foto: dpa/Eraldo Peres

Tausende Anhänger von Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro stürmen in der Hauptstadt Brasilia wichtige Regierungsgebäude. Sein Nachfolger Lula will die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Das Verhalten der Behörden wirft viele Fragen auf.

Über dem Regierungsviertel in Brasiliens Hauptstadt kreist der Hubschrauber, während aufgeputschte euphorisierte Anhänger des abgewählten rechtsgerichteten Präsidenten Jair Bolsonaro die Gitter niederreißen und ihren Angriff auf die Demokratie und die staatlichen Institutionen beginnen. Im Rest des Landes schauen die Menschen gebannt auf die TV-Bildschirme und können nicht glauben, was sie da sehen. Das Vorgehen wirkt koordiniert und zielgerichtet. Innerhalb weniger Minuten dringen Mitglieder des rechtsextremen Flügels des Bolsonaro-Lagers in den Kongress, den Präsidentenpalast und den Obersten Gerichtshof ein. Schnell sprechen die führenden Medien des Landes von „terroristischen Aktionen“, von einem antidemokratischen Putschversuch.