Mirko Klein Altstedde erklärt, wie Einreadfreischneider und Pendelhacke auf dem Krautland zum Einsatz kommen. Foto: Hannes Reis

Zahlreiche Interessierte besuchten das Krautland „Boller Esch“ von Mirko Klein Altstedde, um mehr über den biologischen Gemüsebau zu erfahren. Auf Ökologie wird dort großen Wert gelegt.

Was zeichnet den Gemüsebau auf den Krautländern zwischen Stetten und Boll aus? Auf Einladung der Hechinger Bunten Liste versammelten sich über 30 Interessierte im Alter von fünf bis 75 Jahren auf dem Krautland „Boller Esch“ von Mirko Klein Altstedde um dieser Frage nachzugehen.

 

In seiner Begrüßung erinnerte der bunte Krautlandnachbar Hannes Reis an die Wiederbelebung der Krautlandkultur durch Klein Altstedde, der brachliegende Flurstücke rekultivierte.

Rund 80 Haushalte werden versorgt

Vor vier Jahren kehrte in der ehemaligen Rosengärtnerei in Boll unter dem Namen „Krautländer-Gemüsebau“ neues Leben ein. Seitdem kamen immer mehr Anbauflächen hinzu. Die Teilnehmer erfuhren, wie es dem Gemüsebauer gelingt, rund 80 Haushalte aus Hechingen und den Teilorten mit biologisch produziertem Gemüse zu versorgen. Diese „Ernteteiler“ verpflichten sich, wöchentlich von Mai bis Oktober Gemüsekisten abzunehmen.

Der Boden auf den Feldern ist besonders krümelig. Hier wird weder gepflügt noch umgegraben. Klein Altstedde setzt auf Handarbeit und kontinuierlichen Humusaufbau durch Kompost und Pflanzenreste. Eine selbstgebaute, kleine motorisierte Fräse, die Pendelhacke und ein einrädriger Freischneider halten das Beikraut in Schach. Die Beete werden nie betreten, um den Boden nicht zu verdichten.

Grundlage ist die Vier-Felder-Bewirtschaftung

In der Gärtnerei in Boll werden alle Setzlinge aus samenfestem Saatgut vorgezogen. Grundlage des Anbaus ist die Vier-Felder-Bewirtschaftung, die Beete bleiben nach der Ernte nie offen, sondern werden sofort mit neuen Setzlingen oder Grünsaaten belegt. Auf Pestizide wird komplett verzichtet.

Mirko Klein Altstedde verfolgt ein ökologisches Konzept. Sein Wissen hat er sich durch Praktika in Deutschland und Europa, durch Learning by Doing und Internetrecherche erarbeitet. Auch die Liebe zum Gärtnern trägt zum Erfolg bei.

Bei der Vorstellung des Selfmademans gab es viele Fragen: Was tun gegen Schnecken, Maulwurfsgrillen und Kohlfliegen? Was ist beim Kompostieren wichtig? Hat er Helfer? Klein Altstedde beantwortete alles fachkundig.

Abschließend gab es Glühwein, Punsch und Hefezopf, den Hannes Reis vorbereitet hatte.