Invasive Arten bedrohen die Birnbäume in der Region. Bald könnte es keine mehr geben. Die Streuobstfreunde Sulz-Bergfelden sprechen über die traurige Lage.
Rote Blätter an Birnbäumen in der Umgebung kündigen nicht etwa den Herbst an, sondern übermitteln eine weit aus traurigere Nachricht. Der Birnenverfall breitet sich immer weiter aus.
Ursprünglich komme die Krankheit aus den USA, berichtet Lothar Ellinger, Mitglied der Streuobstfreunde Bergfelden. Die Bakterien, die für den Befall des Baumes verantwortlich sind werden von Insekten übertragen.
Auch wenn der Baum bisher nur ein oder zwei rote Zweige habe, könne man davon ausgehen, dass bereits der ganze Baum betroffen sei, zeigt er auf. Denn: Die Bakterien würden sich im Wurzelwerk sammeln. Und auch in Bergfelden sind einige Bäume davon betroffen.
Nicht sinnvoll neue Birnbäume zu pflanzen
Pomologen, also Experten auf dem Gebiet der Obstsortenkunde, würden sogar befürchten, dass bis in 50 Jahren die „landschaftsprägenden Birnbäume“ nicht mehr existieren, so Ellinger. Bisher gebe es kein Gegenmittel. Die Bäume selbst hätten es bislang auch nicht geschafft eines von Natur aus zu entwickeln.
Das liege vermutlich am Klimastress, unter welchem die Bäume leiden. Es werde derzeit erforscht, ob es auch resistente Bäume gegen diese Krankheit gebe. „Die Schweizer-Wasserbirne ist besonders gefährdet.“ In Anbetracht der Lage sei es auch nicht sinnvoll neue Bäume zu pflanzen, erläutert der Streuobstwiesenfreund.
Wenn ein Baum befallen ist, dann gebe es keine andere Option, als ihn zu fällen und aus der Erde zu nehmen. Dadurch, dass die Bakterien von Insekten übertragen werden, sei es sehr wahrscheinlich, dass die Birnbäume im Umfeld dann ebenfalls an Birnenverfall erkranken, sagt das Vereinsmitglied mit Bedauern.
Invasive Arten seien ein Problem
„Invasive Arten aus dem Ausland bereiten Probleme.“ Denn nicht nur 150 bis 200 Jahre alte Bäume seien betroffen, auch Jungbäume werden nicht verschont. „Es gibt einen starken Zuwachs des Birnenverfalls.“