Sana-Immobilie: Der neue Eigentümer verfolgt ein nachhaltiges Nutzungskonzept . Foto: Verena Parage

Das ehemalige Krankenhaus in Bad Wildbad ist an die LC Verwaltungs GmbH aus Stuttgart verkauft worden. Der Schritt soll für die kommenden zehn Jahre eine medizinische Nutzung sichern.

Mit dem Verkauf der ehemaligen Sana-Klinik an die LC Verwaltungs GmbH aus Stuttgart ist das Kapitel für den Landkreis Calw endgültig abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Die seit fast drei Jahren weitgehend leerstehende Klinik in der König-Karl-Straße in Bad Wildbad wurde damit nach langer Suche nach einem Investor oder Mieter veräußert.

 

Wie Landrat Helmut Riegger bereits in einer Kreistagssitzung im März berichtete, ging die Immobilie ohne Kaufpreis an die neue Eigentümerin über. Im Gegenzug sei der Landkreis von Rückforderungen frei gestellt worden.

Klinik steht seit 2022 weitgehend leer

Zuvor hatte die Pressestelle des Landratsamts der Pforzheimer Zeitung erklärt, das Gebäude sei für einen symbolischen Euro veräußert worden. Die Pressesprecherin des Landkreises Calw Mara Müssle erklärte bereits Anfang des Jahres: „Der Kaufpreis entspricht damit der Summe, für die der Landkreis das Betriebsgrundstück mit dem Gebäude der ehemaligen Sana-Klinik im Jahr 2022 erworben hat.“ Die Klinik hatte ihren Betrieb am 31. Juli 2022 eingestellt. Tags darauf übernahm der Kreis das Gebäude – damals samt Personal, das in Nagold und Calw weiterbeschäftigt wurde. Seither stand das frühere Krankenhaus weitgehend leer, lediglich eine radiologische Praxis und die Tourist-Info waren weiterhin eingemietet.

Zur künftigen Nutzung hält sich die LC Verwaltungs GmbH bislang bedeckt. Pressesprecherin der LC Gruppe Yvonne Hientz teilte in der Vergangenheit mit, dass man sich „zum aktuellen Zeitpunkt nicht äußern“ könne, aber zu gegebener Zeit gemeinsam mit dem Landkreis eine Stellungnahme abgeben werde.

Kontakt zu Praxen aufgenommen

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte die LC Gruppe am Freitag, man habe sowohl selbst Kontakt zu Praxen aufgenommen als auch Bewerbungen erhalten.

Weitere Details wollten die neuen Eigentümer vorerst nicht nennen.

Der Eigentümer strebt ein nachhaltiges Nutzungskonzept an und ist verpflichtet, die Immobilie in den kommenden zehn Jahren vorrangig für medizinische, pflegerische oder soziale Zwecke einzusetzen. Wie das Landratsamt in seiner Pressemitteilung weiter mitteilt, gestalteten sich die Verhandlungen schwierig. Grund dafür waren bestehende öffentliche Forderungen, weshalb auch das Sozialministerium eng in den Prozess eingebunden war. „Mit der Veräußerung der Immobile wurde eine gute Lösung gefunden, die sowohl dem Landkreis als auch der Stadt Bad Wildbad neue Perspektiven eröffnet“, erklärte Frank Wiehe, Erster Landesbeamter. Die Unterstützung des Sozialministeriums sei dabei entscheidend gewesen.

Gemeinsam sei es gelungen, das frühere Krankenhaus in ein Zentrum umzuwandeln, in dem auch künftig wichtige medizinische, pflegerische oder soziale Angebote für die Bürger vorgesehen sind. Mit Blick auf andere Klinikschließungen in Baden-Württemberg wertet das Landratsamt dies als Erfolg, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Bad Wildbads Bürgermeister Marco Gauger zeigte sich bereits im März optimistisch. Gemeinsam mit dem Investor sei bereits ein Konzept für eine künftige medizinische und pflegerische Nutzung entwickelt worden.

Er verweist auf den hohen Bedarf an Nachsorgeangeboten und Kurzzeitpflegeplätzen. „Die neuen Möglichkeiten werden dem Gesundheitsstandort Bad Wildbad einen kräftigen Schub geben“, so Gauger.