Eines der Containermodule schwebt im Dezember ein – im Hintergrund der Neubau der Kliniken Calw auf dem Campusgelände. Foto: Matheus

Auf dem Areal des kommenden Gesundheitscampus in Calw wird eifrig gearbeitet. In direkter Nachbarschaft des Neubaus der Kliniken am Gesundheitscampus entsteht aktuell in Modulbauweise eine neue Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte.

Calw - Auf einer Bruttogrundfläche von 600 Quadratmetern stehen seit kurzem 13 Module mit einer Nutzfläche von 350 Quadratmetern zur Verfügung, in denen ab Frühsommer 2023 jährlich circa zwei Millionen Medizinprodukte aufbereitet und sterilisiert werden können. Versorgt werden von dort aus die Krankenhausstandorte Calw, Herrenberg, Leonberg und Nagold des Klinikverbundes Südwest. Der Betreiber, die Service GmbH Schwarzwald, ist eine hundertprozentige Tochter des landkreisübergreifenden Verbundes.

Investitionsvolumen von rund 6,7 Millionen Euro

Die neue Sterilgutversorgungseinheit mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund 6,7 Millionen Euro soll höchsten Ansprüchen genügen. Ziel ist es, die Produktsicherheit und -wirksamkeit für eine sichere und hygienisch einwandfreie Behandlung von Patienten zu gewährleisten. Medizinprodukte, wie beispielsweise OP-Besteck oder die Instrumente der OP-Roboter, werden nach ihren material-technischen, funktionellen und konstruktiven Eigenschaften in verschiedene Anforderungsstufen eingeteilt. Am Standort Calw können künftig Medizinprodukte der höchsten Stufe ("kritisch C") aufbereitet werden. Solche Produkte müssen höchsten Ansprüchen an die Hygiene genügen, sind aber gleichzeitig thermolabil, weshalb eine Dampfsterilisation nicht möglich ist.

Durch Neubau entstehen in Nagold Freiräume

Die Service GmbH Schwarzwald betreibt künftig zwei Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte, eine im Flugfeldklinikum im Landkreis Böblingen, und eine in Calw-Stammheim; sie bilden eine gegenseitige Ausfallsicherung, was erheblich zur Prozessstabilität und Produktsicherheit in den Kliniken beitragen soll. Die alten Sterilgutversorgungseinheiten an den bisherigen Klinikstandorten Calw und Nagold werden in dem Zuge perspektivisch geschlossen. "Die weitere Zentralisierung der Medizinprodukteaufbereitung gibt uns insbesondere am Standort der Kliniken Nagold Freiräume im Gebäude, welche wir zur Weiterentwicklung des Medizinkonzeptes und der medizinischen Leistungen im Sinne der Patienten proaktiv nutzen können", unterstreicht Alexander Schmidtke, Geschäftsführer der Klinikverbund Südwest GmbH. "Der Neubau am Campus in Calw ist zudem ein deutliches Signal dafür, dass die Versorgungskonzepte des Verbundes bereits heute konzernweit und damit landkreisübergreifend gedacht und gelebt werden."

14 bis 16 Stunden pro Tag in Betrieb

Die Calwer Sterilgutversorgungseinheit wird künftig von bis zu 14 Mitarbeitern im Zweischicht-System betrieben werden, etwa 14 bis 16 Stunden am Tag. In Modulbauweise gebaut, unter der Gesamtprojektleitung des KVSW-eigenen Ressorts für Gebäudemanagement und technische Infrastruktur, bietet sie den Fachkräften ein hochmodernes Arbeitsumfeld mit ergonomischer Ausstattung, Sozialräumen und Schulungsarbeitsplätzen. "Unser Ziel ist es, mit unseren zukünftig zwei Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte eine hohe Versorgungsqualität und Sicherheit für den Klinikverbund Südwest und seine Patienten sicherzustellen, und das bei einer deutlich verbesserten Arbeitsumgebung für unsere Mitarbeitenden", führt Oliver Beer, Betriebsleiter der Service GmbH Schwarzwald, aus.