Der LGS-See – oder das, was von ihm noch übrig ist – gibt zurzeit kein gutes Bild ab. Um mehr als einen Meter ist der Pegel seit Jahresbeginn gefallen.
Seit die Stadt laut Kreisbehörde nicht mehr nachpumpen darf, versickert das Nass kontinuierlich, sodass statt blauem Wasser immer mehr braune Erde zu sehen ist. Dieser Zustand ist – pardon für das Sprachbild – Wasser auf die Mühlen all derer, die das für die Landesgartenschau 2018 künstlich geschaffene Gewässer kritisch sehen. Manche Lahrer haben es von Anfang an für ein Millionengrab gehalten und fühlen sich spätestens durch die aktuelle Entwicklung bestätigt.
Der Schreiber dieser Zeilen gehört nicht zu dieser Fraktion. Denn während die Menschen im Osten der Stadt seit jeher die Schwarzwaldvorberge zur Erholung haben, war im Westen einst weniger geboten. Ich wohne in der Nähe des Seeparks und kann mich noch gut erinnern, wie es dort früher ausgesehen hat. Einen gewöhnlichen Maisacker gab es, auf dem sich nach Regenfällen Wasserpfützen bildeten.
Heute hat man dagegen dort ein herrliches Naherholungsgebiet, in dem sich Spaziergänger, Jogger, Gassigeher und im Sommer auch Badegäste gern tummeln. Beliebt ist der See besonders bei Familien, etwa bei jungen Müttern, denen es zuviel ist, einen Kinderwagen bis hoch zum Terrassenbad zu schieben.
Zwölf Millionen Euro hat der Bau des Seeparks gekostet (bei LGS-Gesamtkosten von 113,6 Millionen Euro). Zu viel Geld? Ansichtssache. Denn dafür sind auch Werte geschaffen worden. Dazu gehören freilich nicht die Dämme des Sees – Experten nehmen an, dass sie undicht und somit für die ständigen Wasserverluste verantwortlich sind. Deshalb werden die Dämme nun saniert, wiederum für einen Millionenbetrag. Trotz aller Probleme freue ich mich aber über dieses Naherholungsparadies. Und mit mir sicher viele andere Lahrer.