Erwin Flaig (hinten von links), Willi Kugler, Theo Schweikert, Karl King und Erich Beh (vorne von links) sowie Siegfried Hezel vom KSV Winzeln wurden 1959 Deutscher Meister im Tauziehen. Foto: Trik

Jubiläum: Spitzenplätze gehörten beim Kraftsportverein Winzeln von Anfang an zur Selbstverständlichkeit

Der KSV Winzeln wird 100 Jahre alt, und dies sollte am Wochenende eigentlich mit einem Festprogramm und mehreren Heimkämpfen gefeiert werden. Der "Schwarzwälder Bote" gibt anlässlich des Jubiläums in mehreren Etappen Einblicke in die Vereinsgeschichte.

Fluorn-Winzeln. Der Kraftsportverein Winzeln wurde 1921 nach dem Ende des ersten Weltkrieges von 21 Personen gegründet, und gerade in dieser schwierigen, von Not und Armut geprägten Zeit entstand bei vielen Jugendlichen der Drang nach sportlicher Betätigung.

Meistertitel im Tauziehen

Die ersten Vorsitzenden waren Franz Niebel und Philipp Dieterle, zum Vorstandsteam gehörten auch Schriftführer Karl Moosmann und Kassier Franz Kern. Aus jungen Männern formierten sich in Winzeln die Schwerathleten, die nach kurzer Zeit durch zielbewusstes Arbeiten einen regelmäßigen Sportbetrieb sicherstellten.

Das Kellerhaus des Schwanenwirts und später das Futterhaus der Krone waren die ersten Übungsräume. Spätere Wettkampfstätten waren der Adlersaal und die Alte Kirche.

Die Fahnenweihe war 1924, und ein Jahr später holte sich die Tauziehmannschaft den Kreismeistertitel mit einem Schwarzwälder Schinken als Preis. In den weiteren Jahren gehörten Spitzenplätze zur Selbstverständlichkeit, wobei 1936 die Gewichtheber und auch die Ringer die Nachbarvereine aus Schramberg und Aichhalden besiegen konnten.

Drei Jahre später holte der KSV Winzeln im Tauziehen den ersten deutschen Meistertitel. Auch die Ringer konnten mit ihrem Trainer Richard Schmid weitere Erfolge erzielen. Mit dem zweiten Weltkrieg wurden aber alle Vereinstätigkeiten eingestellt. Nach einigen Jahren Leerlauf hat sich 1958 wieder eine Ringermannschaft zusammengefunden. Mitglied dieser Mannschaft war auch Schwergewichtler Dieter Eith, der im Laufe der Jahre noch eine wichtige Rolle beim KSV spielen sollte.

Richard Schweikert, bekannt als "Waldhornwirts-Richard", übernahm den Vorsitz von Linus Kammerer, der vor Kurzem am 12. August seinen 90. Geburtstag feierte. Die Mannschaft Jugend-Schwergewicht holte sich 1959 im Tauziehen in Ossweil den deutschen Meistertitel.

Spektakuläre Pyramiden

Auch das kulturelle Leben hat beim KSV Winzeln einen festen Platz. Heute wie früher begeistern die Ringer bei Bürgerbällen mit sportlichen Höchstleistungen und spektakulären Pyramiden.

Im Jahr 1960 veranstaltete der Verein ein Wander-Pokal-Turnier im Ringen, welches erfreuliche Ergebnisse brachte. 1961 richtete der KSV im Rahmen der 40-Jahr-Jubiläumsfeier die Bezirksmeisterschaft im Ringen (griechisch-römisch), Gewichtheben und Rasenkraftsport aus.