Feierlich mit wechselnden Farben illuminiert wird noch bis einschließlich 19. August die Lourdes-Grotte in Schönwald. Foto: Willmann

Die Gerechtigkeit stellt Pfarrer Andreas Treuer in den Mittelpunkt seiner Predigt im Gottesdienst in der Triberger Wallfahrtskirche.

Raumschaft Triberg - Mariä Himmelfahrt oder lateinisch Assumptio Beatae Mariae Virginis, das sei nicht nur ein Fest des Geistes, wie Pfarrer Andreas Treuer anlässlich der Heiligen Messe am Montagabend in der Wallfahrtskirche in Triberg betonte. Vielmehr sei es auch ein Fest des Leibes.

Ungewöhnlich war der Blick, den Treuer gefunden hatte – er nahm sich den wohl ersten großen Comedian der Filmgeschichte vor, Charly Chaplin. Dieser habe durch seine Komik die Wirklichkeit überzeichnet dargestellt. Besonders im "Großen Diktator", in dem Chaplin Adolf Hitler trefflich persiflierte, vor allem aber mit "Moderne Zeiten" zeigte dieser auf, dass der Mensch am Ende Opfer der modernen, schnelllebigen Zeit sei. Zuletzt sei er als kläglicher Schatten seiner selbst dagestanden.

Die Kirche bringt als Kontrapunkt die Hoffnung

Dieser in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstandene Stummfilm zeige auf, dass der Mensch nicht mehr als Mensch gesehen werde – und er komme buchstäblich "unter die Räder". Die Kirche bringe als Kontrapunkt die Hoffnung, der Entsorgung zu entkommen. Der Mensch liege im Fokus Gottes – was aber ohne die Ostererfahrung nicht möglich gewesen wäre. Dies richte den Blick in den Himmel, auf das, was oben liege, und nicht auf Irdisches.

"Der Glaube macht Leidenschaft für das Leben – und das verdeutlicht die körperliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Das Hochfest Mariä Himmelfahrt ziele auf eine gerechtere Welt. "Wer auf Maria schaut, dem begegnet auch ihr Einsatz für Gerechtigkeit", stellte Treuer fest.

Geistliche segnet die zahlreichen Blumen- und Kräuterbuschen

Am Ende der Heiligen Messe mit Christen aus der gesamten katholischen Seelsorgeeinheit "Maria in der Tanne" segnete der Geistliche die zahlreichen Blumen- und Kräuterbuschen, die vor dem Altar niedergelegt worden waren. Der Brauch gehe zurück auf die Bibel, nach deren Worten aus dem Grab Mariens die Wohlgerüche von Kräutern und Blumen aufgestiegen seien. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der heimischen Sopranistin Verena Schwer.

Die Prozession zur Lourdes-Grotte in Schönwald fiel dieses Jahr wegen Personalmangels aus. Doch lädt die Grotte weiterhin allabendlich zum Besuch und zum Gebet ein - und noch bis zum 19. August wird diese feierlich illuminiert durch den Einsatz von Blasius Willmann.