Auch im "Rust-Bus" müssen sich die Fahrgäste künftig an die Maskenpflicht halten, wie hier bei der Jungfernfahrt. Foto: Mutz

15 geladene Gäste haben bei den "Rust-Bus" mit einer Jungfernfahrt eingeweiht. Nach fünf Jahren Planung hat die Gemeinde gemeinsam mit dem Europa-Park das Projekt auf den Weg gebracht. Der Bus verkehrt kostenlos im Halbstundentakt.

Rust - Zur Jungfernfahrt der neuen Buslinie "Rust-Bus" hatte die Gemeinde Rust eingeladen. Bürgermeister Kai-Achim Klare und Jürgen Mack, Geschäftsführer des Europa-Parks, begrüßten rund 15 geladene Gäste zur ersten Fahrt durch das Dorf. Unter ihnen auch Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber, Mitglieder des Ruster Gemeinderates, der Verwaltung, sowie Vertreter des Europa-Parks.

Es sei ein Meilenstein für den innerörtlichen Verkehr und eröffne viele Möglichkeiten, Rust in vielfacher Weise zu vernetzen und zu verflechten, sagte Klare. Eine starke Triebfeder für das Vorhaben sei der Tourismus gewesen. Fünf Jahre habe es gedauert, um zusammen mit dem Europa-Park bürokratische Hürden zu überwinden. Sein Dank galt Jürgen Mack, der mit der Park-Buslinie das Ganze auf den Weg gebracht habe.

Ein Teilnehmer spann bereits weitere Visionen – mit dem Bus weiter nach Ringsheim, danach mit dem Zug nach Mailand oder Paris. Die Rust-Bus-Linie trage zur Beruhigung des innerörtlichen Verkehrs bei, betonte Jürgen Mack, der nach der Jungfernfahrt zu einem Umtrunk einlud.

Gemeinde finanziert 370 000 Euro Kosten durch die Kurtaxe

Die neue zusätzliche Linie durch Rust erweitert den bestehenden innerbetrieblichen Verkehr des Europa-Park-Shuttles zwischen Wasserpark und Europa-Park. Der Bus fährt nun im Halbstundentakt durch Rust, wo Tourismusgäste und Bürger ein- und aussteigen können, und zwar kostenlos.

Die Kosten für die neue Linie in Höhe von jährlich 370 000 Euro finanziert die Gemeinde aus Mitteln der Kurtaxe. "So fließen diese Einnahmen wieder an den Gast zurück", sagte Klare in einer vorangegangenen Sitzung des Rats. Nach einem einjährigen "Monitoring" werde über den Weiterbetrieb entschieden.

Schließlich hieß es einsteigen. Bei heiterer Stimmung startete der "Rust-Bus" vom Wasserpark über den Ellenweg in das ganze Dorf und drumherum, wo insgesamt sieben Bus-Haltepunkte bereits eingerichtet sind.

Nach einer knappen halben Stunde war es geschafft mit der Erkenntnis, dass an einigen Stellen im Dorf Engpässe zu überwinden sind. Das Ziel der gewählten Fahrstrecke war, den unterschiedlichen Bedürfnissen von Bewohnern, Gästen und Gewerbebetrieben gerecht zu werden und besonders die innerörtliche Verkehrsbelastung zu reduzieren.

24 Fahrten am Tag

Die Linie wird ganzjährig täglich von acht bis zwanzig Uhr betrieben, das heißt, dass täglich 24 Fahrten durch die Gemeinde erfolgen. Das Projekt wurde in der Gemeinderatssitzung am 30. Mai auch von einem Teil des Rates kritisch beleuchtet, weil neben der Entlastung auch eine zusätzliche Belastung zu erwarten sei und zum Bespiel Schule, Kindergärten und enge Straßen neue Gefahrenstellen bedeuten könnten. Der Einsatz von Elektrobussen und Fahrradstationen wurde ebenfalls angeregt.

Die sieben Haltestellen des "Rust-Bus" sind die Rheingießenhalle, an der Kirchstraße/Schule, die Ludwigstraße, das Zollhaus-/Mozartstraße, die Karl-Friedrich-Straße/Volksbank, der Haupteingang des Europa-Parks sowie das Camp-Ressort des Europa-Parks.