Die Sanierung des Bereichs Halden-, Graben-, Rathaus- und Liebigstraße in Dunningen wird erheblich teurer als geplant. Foto: Weisser

Böses Erwachen: Die geplanten Straßensanierungen in Dunningen werden wesentlich teurer als erwartet.

 
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Schlechte Nachrichten hatte Planer Rainer Christ vom Büro BIT Ingenieure AG (Villingen) zur Sanierungsmaßnahme Halden-, Graben-, Rathaus- und Liebigstraße in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu verkünden. Die Arbeiten verteuern sich gegenüber den ermittelten Kosten um 385 000 Euro auf insgesamt nunmehr 2,47 Millionen Euro.

Wenig Interesse

Die geringe Anzahl an abgegebenen Angeboten und die extremen Preisschwankungen – das höchste lag beim Straßen- und Kanalbau bei 3,27 Millionen Euro – waren für Bauamtsleiterin Karola Heinz eindeutig Indiz dafür, „dass die Maßnahme bei den Baufirmen offensichtlich auf wenig Interesse gestoßen ist“. Dies wertete auch Bürgermeister Peter Schumacher so. „Die Baufirmen warten auf Neubaugebiete.“

Die hohe außerplanmäßige Ausgabe schlug der Runde am Ratstisch auf den Magen. Jedoch sah man keine andere Möglichkeit, „als in den sauren Apfel zu beißen“. Und so vergab man – wenn auch zähneknirschend – die Arbeiten für den Straßenbau und den Kanal zum wirtschaftlichsten Angebotspreis von 2,17 Millionen Euro an die Tuttlinger Firma Storz.

Die Wasserleitung verlegt die Firma Rack (Renquishausen) zum Preis von 115 700 Euro. Der Anteil der Firma Storz an den Arbeiten für die Wasserversorgung beträgt knapp 158 000 Euro. Man habe lange überlegt, die Ausschreibung aufzuheben und die Arbeiten nochmals auszuschreiben, sagte Bürgermeister Peter Schumacher. Doch vielleicht – so seine Befürchtung - „würde der Schuss auch nach hinten losgehen“.

Frist für Förderung läuft ab

Der Gemeinde sitzt bei diesem großen Sanierungsprojekt die Zeit im Nacken. Denn: Im Frühjahr 2025 – so war zu hören – läuft die Frist für die Förderung ab. Eine Verschiebung um ein Jahr bringe die Gemeinde deshalb nicht weiter, stellte Inge Erath fest. Simone Spengler („Wir haben wenig Spielraum“) pflichtete ihr bei. Paola Notheis hakte zur Höhe des Zuschusses nach. Planer Christ schätzt die Förderung auf 650 000 Euro. Die Telekom sei im Boot und werde nach derzeitigem Stand Glasfaser mitverlegen, erfuhr Ratsmitglied Hermann Hirt vom Fachingenieur auf Nachfrage.

Die Gespräche mit den Anwohnern seien in den letzten zwei Monaten geführt worden, berichtete Christ. Im Mai sollen die Arbeiten starten. Es werden mehrere Bauabschnitte gebildet. Die Tiefbaumaßnahme – so der Ingenieur – werde voraussichtlich eineinhalb Jahre dauern. Belastungen für die Anwohner seien nicht auszuschließen, hieß es. Planerisch gibt es noch eine Änderung: Auf die im zentralen Bereich vorgesehene Aufpflasterung wird verzichtet. Anwohner hatten auf den Rangierverkehr mit schweren Fahrzeugen hingewiesen. Die Wasserleitung wird neu verlegt. Im Zuge der Baumaßnahme erfolgt eine Erdverkabelung mit Strom. Die bisherigen Freileitungen entfallen. Auf einer Länge von 450 Metern wird der vorhandene Mischwasserkanal durch ein Trennsystem erneuert.