Wassermeister Horst Hiller sorgt in Mötzingen für einen betriebsbereiten Zustand der Wasserleitungen. Foto: Priestersbach

Die Verbrauchsgebühren für Frischwasser erhöhen sich in Mötzingen im kommenden Jahr netto um 16 Cent auf 2,78 Euro je Kubikmeter – was einer Erhöhung um rund sechs Prozent entspricht. Auch beim Abwasser wird’s teurer.

Einstimmig drehte der Mötzinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung an der Gebührenschraube in Sachen Wasserversorgung, nachdem der bisherige Wasserzins von netto 2,62 Euro nicht mehr kostendeckend ist. Die Zählergebühr bleibt unverändert.

 

„Die Kostensteigerungen haben eine Neukalkulation erforderlich gemacht“, erklärte der Kämmerer dem Gremium, dass mit der Anhebung vor allem ein kostendeckender Betrieb ermöglicht werden soll. Den ungedeckten Aufwand in Sachen Wasserversorgung bezifferte er mit 396 000 Euro, der über die Verbrauchsgebühren abgedeckt werden müsse.

„Ich kann da voll und ganz mitgehen“

Den größten Einzelposten auf der Ausgabenseite bildet die Verbandsumlage an den Zweckverband Gäuwasserversorgung mit 262 000 Euro für den Wasserbezug. Zu Buche schlagen daneben die Betreuung der Wasserversorgung durch den Wassermeister (93 000 Euro), die laufende Instandhaltung zum Beispiel bei Wasserrohrbrüchen (30 000 Euro), die Aufwendungen für externe Dienstleister (23 000 Euro) sowie die Abschreibungen (68 500 Euro).

„Ich kann da voll und ganz mitgehen“, erklärte Egon Stoll (Mötzinger Liste), mit Blick auf den Umstand, dass man für diesen Kubikmeterpreis immerhin 1000 Liter Trinkwasser erhalte – und nur den Wasserhahn aufdrehen müsse. Wie Michael Hiller (Mötzinger Liste) ergänzte: „hat es jeder selbst in der Hand, wie viel Wasser er verbraucht“. SPD-Rat Stefan Ziegler zeigte sich froh darüber, „dass die Wasserversorgung in Deutschland in kommunaler Hand liegt“ – und es nicht darum gehe, Gewinne zu erzielen.

„Wir geben nur die Aufwendungen weiter“

Ebenfalls einstimmig fiel anschließend die Abstimmung über die Anpassung der Abwassergebühren aus. Wie Bürgermeister Benjamin Finis dazu anmerkte, „arbeiten wir kostendeckend und geben nur die Aufwendungen weiter“.

Und diese steigen in den kommenden Jahren aufgrund der notwendigen Kanalsanierungen deutlich. Ab 2025 erhöht sich die Schmutzwassergebühr in Mötzingen von 1,42 Euro auf 1,86 Euro pro Kubikmeter, während die Niederschlagswassergebühr von derzeit 63 Cent je Quadratmeter auf 80 Cent pro Quadratmeter angehoben wird.

Egon Stoll erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es in Mötzingen bereits seit 25 Jahren gesplittete Abwassergebühren gebe. In seinen Augen müsse man künftig verstärkt versuchen, das Oberflächenwasser vom Kanal wegzubringen – doch auch das Pumpwerk als größter Stromfresser müsste intelligenter gesteuert werden.