Mehr Kooperationen der Kommunen könnten zu Einsparungen führen – hofft man in Ebhausen. Foto: Dilok - stock.adobe.com

Personelle Engpässe sind in kleinen Gemeindeverwaltungen keine Seltenheit. Dem will die Kommune Ebhausen entgegenwirken und sucht daher die Zusammenarbeit mit anderen ähnlich strukturierten Gemeinden im Oberen Nagoldtal.

So trafen sich in dieser Sache bereits im November die Bürgermeister von Ebhausen, Egenhausen, Haiterbach, Rohrdorf und Simmersfeld zum Austausch. Hier wurde abgewogen, in welchen Bereichen eine Zusammenarbeit denkbar ist.

 

Im Gemeinderat Ebhausen stellten Bürgermeister Volker Schuler und Hauptamtsleiterin Kathrin Holder die geplante Kommunale Kooperation vor. So hätten alle genannten Gemeinden eine mehr oder weniger ähnliche Struktur und aufgrund ihrer Größe dieselben Probleme – etwa bei der Personalgewinnung, Personalvertretung oder bei der Bewältigung der steigenden Aufgabenflut.

Einige Themen – etwa Bauangelegenheiten, Überwachung des fließenden Verkehrs oder der Gutachterausschuss – werden für Ebhausen bereits über die Verwaltungsgemeinschaft mit Nagold, Rohrdorf und Haiterbach abgedeckt. Doch hierzu meinte Schuler, dass Ebhausen als kleinerer Kooperationspartner nur wenig bis gar nicht in Entscheidungsprozesse einbezogen werde. Daher würde man weitere Kooperationen unter gleichgroßen Gemeinden bevorzugen.

Unterschiedliche Modelle denkbar

Denkbar sei eine interkommunale Zusammenarbeit etwa in den Bereichen Standesamt, Betreuung der EDV, Personal- oder Lohnbuchhaltung, Kämmerei, Bauhof sowie bei der Wasserversorgung. Im Bereich Vollzugsdienst arbeitet Ebhausen bereits mit Personal der Stadt Nagold zusammen – daher gebe es hier keinen weiteren Bedarf zur Zusammenarbeit.

Für eine Form der interkommunalen Zusammenarbeit gibt es sehr unterschiedliche denkbare Modelle – diese reichen etwa von formlosen Absprachen über öffentlich-rechtliche Vereinbarungen bis hin zur Gründung eines Gemeindeverwaltungsverbandes oder eines Zweckverbands. Als Beispiel für einen funktionierenden Gemeindeverwaltungsverband wurde im Landkreis Calw der GVV Althengstett genannt, welchem die Gemeinden Althengstett, Gechingen, Ostelsheim und Simmozheim angehören. Der Verband erledigt für die Gemeinden viele Verwaltungsaufgaben – etwa die Unterhaltung der Gemeindeverbindungsstraßen, die Flächennutzungsplanung, den Vollzugsdienst sowie neuerdings auch das Standesamt. Der GVV Althengstett will die Aufgaben gegebenenfalls ausbauen.

Standesamt als Pilotprojekt?

In der Ratssitzung Ebhausen wurde deutlich, dass man sich auch für die interkommunale Zusammenarbeit im Oberen Nagoldtal eine Zusammenarbeit in ähnlichen Verwaltungsbereichen vorstellen kann – zumindest zunächst auf niedrigem Niveau, ohne gleich einen Verband zu gründen.

Sofern auch die kommunalen Gremien grundsätzlich zustimmen, will man in weiteren Treffen konkretere Vorschläge und Vereinbarungen ausarbeiten – diese werden dann den Gemeinderäten vorgelegt. Aus Sicht der Kommune Ebhausen könnte als erstes Thema das Standesamt angegangen werden.

Der Gemeinderat beschloss nun die interkommunale Zusammenarbeit mit den benachbarten Kommunen zu intensivieren. Sollten die anderen Gremien zustimmen, könnten auch entsprechende Pilotprojekte initiiert werden. Dies kann zu Einsparungen durch Synergieeffekte führen, ohne dass zu viel Einfluss verloren wird.