Das Trio Opus 8: Das sind Michael Hauber am Klavier, Eckhard Fischer an der Violine und Mario de Secondi am Violoncello. Foto: Eckhard Fischer

Sie spielten Haydn und Beethoven: Das Trio Opus 8 trat in Stuttgart auf. Ihr Konzert kennzeichnete eine betont klassisch anmutende Klangkultur.

Stuttgart - Zum Konzertschluss gab es – doch noch – Bravorufe und zwei Zugaben: je einen Satz aus Haydns C-Dur-Klaviertrio und aus Robert Schumanns Fantasiestücken op. 12 in der raren Fassung für Violine, Cello und Klavier. Bis zu dieser Begeisterungsresonanz seitens des Publikums legten die reiferen Herren des Trio Opus 8 mit biografischen Wurzeln in Stuttgart jedoch eine längere Wegstrecke zurück.

Und das, obwohl viele Verbindungen in jenes Land reichten, in dem die Zitronen blühen und das Temperament zu Hause ist. Der Cellist Mario De Secondi hat italienisches Blut in seinen Adern und unterrichtet heute in Trossingen. Der Stuttgarter Geiger Eckhard Fischer ist im Zweitberuf Weinproduzent im Piemont. Der österreichische Erzherzog Rudolf, Widmungsträger von Beethovens Klaviertrio op. 97, wurde in Florenz geboren, und das sogenannte Erzherzogstrio wurde im Wiener Hotel Zum römischen Kaiser uraufgeführt.

Wer nun aber brausende Italianità auf den Saiten von Geige, Cello und Klavier erwartet hatte, sah sich mit einem etwas zurückhaltenden Musizierstil konfrontiert. Selbst der „kleine“ Mozartsaal ist für Haydns Trio E-Dur immer noch etwas zu groß. Hier wären Klangvergrößerungen im Brendel’schen Sinn angesagt gewesen. Auch Ravels opulent fließende Klangfarben – in seinem Trio a-Moll teilweise wagnerisch schwelgend unterlegt – wurden durch die Noblesse gezähmt.

Erst bei Beethovens B-Dur-Trio kamen der Gehalt der Noten und der Stil des Trios zur völligen Übereinstimmung. Die subtile Lyrik des instrumentalen Dialogisierens, eine betont klassisch anmutende Klangkultur und die sichere Balance zwischen intimen Details und dem großen Spannungsbogen waren fraglos prägend für den Eindruck eines musikalischen Höhepunktes.