Der Solist Georg Benz ist beim Konzert der Nagolder Kantorei am Ewigkeitssonntag in der Stadtkirche zu hören. Foto: Oliver Röckle

Die Kantorei Nagold musiziert mit dem Nagolder Kantatenorchester am Sonntag, 24. November, ab 17 Uhr in der Stadtkirche ein Konzert zum Ewigkeitssonntag.

Bezirkskantor und Kirchenmusikdirektor Peter Ammer hat Werke ausgewählt, die nicht das Grauen des Todes und das Gedenken und die tiefe Trauer um Verstorbene als Perspektive des Totensonntags in den Blick nehmen, sondern die christliche Hoffnung und Zuversicht, dass der Tod eine Erlösung ist und ein Übergang in etwas Weitergehendes – als Perspektive des Ewigkeitssonntags.

 

Der letzte Sonntag im Kirchenjahr kann nach dem liturgischen Kalender diese beiden Dimensionen haben; in diesem Konzert ist das Motto das „helle Ende“.

Johann Sebastian Bach hat in seiner Kreuzstabkantate in vielen der Texte und insbesondere in dem bekannten Schluss-Choral „Komm, o Tod, du Schlafes Bruder“ diese Glaubensüberzeugung und Hoffnungsvision ausgedrückt. Arnold Schönberg, vielen nur bekannt als Erfinder der Zwölftonmusik, hat in jungen Jahren sein Streichsextett „Verklärte Nacht“ op.4 im spätromantischen Sound geschrieben – als Programmmusik zu dem gleichnamigen Gedicht Richard Dehmels, einem der bedeutendsten deutschen Lyriker um die Jahrhundertwende. Das Gedicht beschreibt in düsterer Stimmung eine dramatische Situation, die jedoch ebenfalls erlösend endet.

Auch die Sopranistin Tabea Krause wirkt beim Kantorei-Konzert mit. Foto: Miklos Albert

In der vergangenen Woche war Gabriel Faurés 100. Todestag. Er hatte in der Zeit, als seine Eltern verstarben, das Requiem op. 48 geschrieben, welches auch an seiner Beerdigung musiziert wurde. Es unterscheidet sich von vielen anderen Requiemvertonungen dadurch, dass nicht die Schrecken des „Dies irae“ musikalisch drastisch dargestellt wurden.

Stattdessen vertont er daraus nur wenige Verse der Sequenz, setzt jedoch ans Ende seines Requiems nach dem „Lux aeterna“ (Das Ewige Licht leuchte ihnen) und dem „Libera me“ (Rette mich vor dem ewigen Tod) noch das „In Paradisum“, ein Bittgebet für das Geleit der Engel, wenn man in das Paradies eingeht – also ebenfalls ein tröstlich-zuversichtliches Ende.

Dieses Werk hat einen ganz speziellen Sound, denn Fauré verwendet mit Ausnahme einer einmal spielenden Solovioline ausschließlich tiefe Streicher, also Bratschen, Celli und Kontrabässe. Dazu Hörner, Harfe und Orgel, also nicht lauter, strahlender Orchesterklang wie bei Mozart oder Verdi, sondern ein gedeckter, warmer und an manchen Stellen süßlicher Klang, der einen hinüberführt. Die Solisten sind Tabea Krause (Sopran) und Georg Benz (Bariton).