Liedermacher Andi Weiss trägt zahlreiche Lieder aus seinem neuen Album „Weil immer was geht“ vor. Die Entstehungsgeschichte vieler Stücke werden dem Publikum nicht vorenthalten.
„Mutmacher“ war auf den Plakaten zu lesen, die das Konzert mit Andi Weiss ankündigten, und damit war der Tenor des Abends mit dem Liedermacher in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Zillhausen treffend beschrieben.
Die Veranstaltung mit dem Solokünstler Andi Weiss folgte einem Gesamtkonzept, das aus dem Vortrag seiner Lieder bestand, von denen viele aus seinem neuen Album „Weil immer was geht“ entstammten.
Lebensgeschichten voller Fragen, Brüche und Probleme
Die Zuhörer wurden zusätzlich durch ergänzende Erzählungen oder vorgetragene Texte mit in die Entstehungsgeschichte der Stücke hineingenommen. Geschichten – mitten aus dem Leben gegriffen – spielen für Weiss eine ganz zentrale Rolle, denn Leben sei das, was uns alle verbinde, und das Erzählen unserer persönlichen Geschichten sei heilsam.
Dass er in seiner beruflichen Tätigkeit als Logotherapeut und Sinncoach mit Lebensgeschichten voller Fragen, Brüche und Probleme in Berührung kommt, spiegelt sich in seinen Texten.
„Weißt du noch, wie du gestolpert bist und das Aufstehen fiel so schwer? Doch am Ende aller Wogen steht ein großer Regenbogen… Ich weiß, du kommst nach Haus.“, heißt es etwa in einem Song. In einem anderen drückt Weiss aus, dass uns Glaube und Zuversicht sein lässt, „wie ein Vogel, der schon singt, wenn es noch dunkel ist“.
Nachwuchspreis für Singpoeten erhalten
Er ermutigt dazu, „im Sturm (des Lebens) die Stürme zu lieben“, weil Belastungen und Krisen zu jedem Leben gehörten und es oft die dunklen Zeiten seien, die uns zu Menschen werden ließen, die nicht nur sich selbst, sondern auch den anderen im Blick hätten.
Und für durchkreuzte Lebensentwürfe und ausweglos scheinende Situationen singt er: „Zwischen schwarz und weiß gibt es so viele Farben, zwischen richtig und falsch ist immer ein Ort; komm, wir halten das aus, und wir treffen und uns dort.“ Für tief gehende Texte wie diesen wurde Andi Weiss mit dem Nachwuchspreis für Singpoeten ausgezeichnet.
„Happy End“ und „Nie allein“ zum Abschluss
Er begleitete seine Lieder durchgehend selbst auf dem Keyboard und untermalte seine Texte (auch die Leseproben aus seinen Impulsbüchern) auf sehr einfühlsame, bisweilen eine so zarte Weise, welche die Zuhörer nach dem Verklingen der Töne für einige Momente in berührter Stille verharren ließ, bevor der Applaus einsetzte.
Die letzten Titel des Konzerts waren „Happy End“ – Andi Weiss: „Ein schrecklicher Titel, aber trotzdem richtig, weil trotz schwerer Schicksale das Leben gelebt und gestaltet werden kann.“ – und „Nie allein“.
Bei diesem letzten Titel konnten die Besucher in den Refrain einstimmen und, weil der Text sich auf die zugesprochene Begleitung durch den „guten Hirten“ aus Psalm 23 bezog, ermutigt nach Hause gehen.