Der Pianist Fazil Say Foto: /Marco Borggreve

Alles andere als langweilig: Im Stuttgarter Beethovensaal bringt der Pianist Fazil Say Klassik, Impressionismus und Jazz zusammen.

Es ist nicht alles lupenrein. Manche Töne gehen verloren, und Mozarts wohl bekanntestes Klavierwerk, die A-Dur-Sonate KV 331, ist ein wilder Tasten-Ritt mit extrem ausgereizten Kontrasten. Gerade Mozart bewegt sich in dieser sehr individuellen Gestaltung hart an der Grenze zum Manierierten, manchmal sogar zum Kitsch. Aber das gehört seit jeher zu dem Künstler, der am Dienstag im Beethovensaal auftritt. Fazil Say ist alles andere als korrekt. Dafür ist er aber auch alles andere als langweilig. Alte Musik kann heute nur wirken, wenn sie durch eine starke künstlerische Persönlichkeit hindurchgeht: Das ist die These, die der türkische Pianist Auftritt für Auftritt zu belegen versucht, und jetzt ist ihm das schon wieder gelungen.