Das „Armand-Geber-Duo“ gastierte mit ganz eigenem Stil bei der Reihe „Mittwochs im Museum“.
Viele Zuhörer lockte am Mittwoch die Kleinkunstreihe „Mittwochs im Museum“ an. Das „Armand-Geber-Duo“ überraschte in der Schlosshalle mit eigenwillig ins Elsässische transformierten Hits der 60er- und 70er-Jahre.
Armand Geber sang in seiner charmanten, wohlklingenden Muettersproch kernige, bodenständige Texte und schlug dazu in ansteckendem Rhythmus die Gitarre, dass einem Hören und Sehen vergehen konnte.
Sein Begleiter Eric Garcia entlockte dazu seiner E-Gitarre fantastische und fast unwirklich bunte Melodien: Ein Duo voller Kontraste und doch wie aus einem Guss. Im Boogie-Rhythmus legten die beiden gleich los mit dem elsässischen Volkslied „De Hans im Schoogeloch“ los und die Freude daran schien ihnen aus allen Knopflöchern zu strahlen. Mit „Merci, vielmol!“ bedankten sie sich artig für den ersten großen Applaus.
„Henner Luschd zum wider heere?“ Nach der jubelnden Zustimmung des Publikums präsentierten die beiden René Egles’ „Gib dim Land“, das die Sprache zwischen Schwarzwald und Vogesen beschreibt und mit dem Geber eine weitere Lanze für das Elsässische brechen wollte.
Aus Heaven’s door wird Himmelsdoor
Ganz im Stil und Rhythmus des „King of Rock“ erklang der „Gewürztraminer-Blues“, und mit einem wundervollen Zwischenspiel auf der E-Gitarre präsentierten die beiden Otis Reddings „Sitting on the Dock of the Bay“ unverblümt elsässisch als „Setz ellein“ – wobei Geber versicherte, das Englische habe seinen Ursprung sowieso im Elsässischen.
Auch Country-Rock kam mit „Alti Stroß“ zu Ehren und selbst vor Bob Dylans „Knockin on Heaven’s Door“ machten die beiden nicht Halt und servierten den Song als „Klopf, klopf, klopf ans Himmelsdoor“.
Ein klein wenig verunglückte die Pfeifeinlage bei „Babe Loi“ und auch Geberts Stimme geriet mitunter fast an ihre Grenze. Aber diese kleinen, gelegentlichen Hänger wurden durch Gebers irren Rhythmus und die farbigen Melodien von Eric Garcias E-Gitarre mehr als wettgemacht. Handfest wurde es bei Tom Jones’ „Sex Bomb“, das sie kernig als „Es isch a bomb“ präsentierten, und mit dem rasanten „Hoselade Boogie“.
Mit „Im Raje un im Sturm“ präsentierten sie „The Doors“ auf Elsässisch. Aus George Gershwins „Summertime“ wurde kurzerhand „Sommer deheim“. So ging es Schlag auf Schlag, 22 Songs lang, bis mit dem zum „Hasebockverein“ verwandelten „Beatles“-Song „Yellow Submarine“ eigentlich Schluss sein sollte.
Aber ohne zwei Zugaben ließen die begeisterten Zuhörer ihre Barden nicht von der Bühne, darunter ganz zum Schluss „Die Gedanken sind frei“ auf Elsässissch.